Mediziner für Softdrink-Steuer

Eine Frau hält eine Flasche Pepsi und eine Flasche Coca-Cola. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv
Eine Frau hält eine Flasche Pepsi und eine Flasche Coca-Cola. Foto: Maurizio Gambarini/Archiv

Im Kampf gegen Übergewicht haben Ärzte eine Softdrink-Steuer, mehr Schulsport und Ernährungskunde als Unterrichtsfach vorgeschlagen. Mehr als die Hälfte der Deutschen sei übergewichtig, ein Viertel sogar fettleibig, sagte der Münchner Medizinprofessor Günter Stalla am Donnerstag auf einem internationalen Fachkongress in München. Der österreichische Co-Tagungs-präsident Günter Höfle sagte, die Menschen bewegten sich zu wenig und äßen einfach zu viel. Am Ende stünden oft Diabetes, Herzkrankheiten, Schlaganfall oder Krebs.

Der medizinische Aufwand und die gesellschaftlichen Kosten seien dann enorm.

 

«Ob Steuern auf Softdrinks oder Werbeverbote für Süßigkeiten - die Politik hat Handlungsspielräume», sagte Tagungspräsident Stalla und forderte viel mehr Vorbeugung. Auch ein Krankenkassen-Bonus oder Bewegung am Arbeitsplatz könnten dazu beitragen, die Menschen zu einem vernünftigeren Leben zu bewegen, sagte Höfle.

 

Sehr gut wäre ein BMI-Index von 23 oder etwas darüber - also zum Beispiel bei 1,75 Meter Körpergröße annähernd 73 Kilogramm Körpergewicht. Die Ursache von Fettleibigkeit sollten im Einzelfall aber immer von Hormon- und Stoffwechselexperten abgeklärt werden. Fettleibigkeit sei vererbbar, und in seltenen Fällen sei auch eine gefährliche Hormonstörung die Ursache. (DPA)