Autoexperte: Exit der Autoindustrie aus Großbritannien

Die Fahne von GB weht zwischen der deutschen und der europäischen Flagge. Foto: S. Pilick/Archiv
Die Fahne von GB weht zwischen der deutschen und der europäischen Flagge. Foto: S. Pilick/Archiv

Der Brexit wird nach Einschätzung des Autoexperten Stefan Bratzel von der Hochschule Bergisch Gladbach «merkliche negative Auswirkungen auf die Automobil-industrie haben». Am stärksten treffe es Hersteller wie Nissan oder BMW, die auf der Insel Werke mit hoher Kapazität besitzen. Der Standort England werde im EU-Ausland weniger attraktiv - er erwarte «einen schleichenden Exit der Automobilindustrie von der Insel», sagte der Professor.

 

Schon jetzt überdenke jeder Hersteller oder Zulieferer anstehende Investitionen wegen der Unsicherheit und möglicher höherer Komplexitätskosten. «Mittel- und langfristig ist auch mit Standortverlagerungen von der Insel in die EU zu rechnen», sagte Bratzel. Die Verhandlungen der EU mit den Briten dürften lang und schwierig werden, weil die EU Nachahmer abschrecken wolle.

 

BMW hat im vergangenen Jahr mehr als 200 000 Minis in England gebaut und die Hälfte davon in die EU exportiert. Nissan und die zum indischen Tata-Konzern gehörenden Hersteller Jaguar Land Rover produzierten jeweils rund 500 000 Autos in Großbritannien, Toyota 190 000 und die GM-Tochter Opel-Vauxhall 140 000, sagte Bratzel. Die Briten hatten diese Woche für den Austritt aus der EU gestimmt. (DPA)