UN-Konferenz über wandernde Tierarten in Ecuador gestartet

32 Arten sollen als besonders gefährdet eingestuft werden. Dazu zählt der Hammerhai. Foto: Henry Doorly Zoo
32 Arten sollen als besonders gefährdet eingestuft werden. Dazu zählt der Hammerhai. Foto: Henry Doorly Zoo

Um den Schutz von Haien, Löwen, Eisbären und weiterer wandernder Tierarten ringen derzeit Vertreter von 119 Staaten auf einer Konferenz in Ecuador.

«Die Natur ist die wertvollste Ressource der Menschheit», sagte Ecuadors Umweltministerin Lorena Tapia bei der Eröffnung der 11. UN-Konferenz über die Konvention zur Erhaltung wandernder wildlebender Tierarten (CMS) am Dienstag in der Hauptstadt Quito.

Dort sollen 32 Arten als besonders gefährdet eingestuft und in die CMS-Schutzlisten aufgenommen werden. Dazu zählen verschiedene Haie, Rochen und Sägefische, der Eisbär, der afrikanische Löwe und der vom Unterwasserlärm im Mittelmeer bedrohte Schnabelwal. Auch ein umfassendes Aktionsprogramm zum Schutz der aus Europa nach Afrika fliegenden Zugvögel steht zur Debatte.

Die Konferenz sei eine Gelegenheit, Bündnisse zwischen den Ländern und mit der Zivilgesellschaft zu knüpfen, sagte CMS-Generalsekretär Bradnee Chambers. Der Umweltschützer Philippe Cousteau Jr. unterstrich auch die Notwendigkeit von neuen Mechanismen internationaler Zusammenarbeit. «Die wandernden Tierarten kann man nicht auf nationaler Basis schützen, da sie die Grenzen überwinden», sagte der Enkel von Jacques-Yves Cousteau auf der Eröffnungssitzung.

Am Dienstag wurden die Ergebnisse des strategischen CMS-Aktionsplans 2006-2014 ausgewertet. Aus der Debatte sollen Richtlinien für die Ausarbeitung des Aktionsplans 2015-2023 hervorgehen, der vor Abschluss der Konferenz angenommen werden soll.

Ecuador und Costa Rica stellten außerdem am ersten Sitzungstag den Antrag, den Bogenstirn-Hammerhai und den Großen Hammerhai in die CMS-Listen aufzunehmen. Allein die Population des Großen Hammerhais ist nach einigen Studien in den vergangenen zwanzig Jahren um über 80 Prozent gesunken - unter anderem wegen des Finnings, dem Abtrennen der vor allem in Asien für Suppen begehrten Hai-Flossen. Die verstümmelten Haie werden von den Fischern anschließend wieder ins Wasser geworfen, wo sie umkommen.

In Quito soll der verstärkte Schutz von insgesamt 21 Hai-, Rochen- und Sägefischarten beschlossen werden, wie europäische Delegationsmitglieder erklärten. Die entsprechenden Anträge folgten der Regulierung des Fischereimanagements und Handels von fünf Haiarten, die auf der Konferenz der Cites-Artenschutzkonvention 2013 in Bangkok angenommen worden sind. Die Instrumente der CMS-Konvention sähen einen zusätzlichen Schutz des Lebensraumes der Tierarten vor.

dpa