immobilien-Fusion: Deutsche Annington und Gagfah

Deutscher Annington und Gagfah wollen zusammengehen und künftig für 350 000 Wohnungen verantwortlich sein. Foto: Caroline Seidel/Archiv
Deutscher Annington und Gagfah wollen zusammengehen und künftig für 350 000 Wohnungen verantwortlich sein. Foto: Caroline Seidel/Archiv

Die Immobilienbranche steht vor einer Großfusion: Mit der Deutschen Annington und Gagfah wollen zwei der größten deutschen Immobilienkonzerne zusammengehen. Sollte der Zusammenschluss gelingen, würde der größte Immobilienkonzern der Bundes-republik mit insgesamt rund 350 000 Wohnungen entstehen. «Es werden mehr als eine Million Menschen bei uns wohnen», sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Annington, Rolf Buch. Auch die Mieter sollten von dem Zusammengehen profitieren.

Beim Deutschen Mieterbund hieß es, für die Bewohner gebe es keine unmittelbaren Auswirkungen, die Mietverträge behielten unverändert ihre Gültigkeit. «Neue oder zusätzliche Miet- erhöhungsmöglichkeiten gibt es nicht. Der Vermieter bleibt verpflichtet, Instandsetzungen durchzuführen und Mängel abzustellen», sagte Bundesdirektor Lukas Siebenkotten in Berlin. Der Mieterbund hoffe, «dass die Deutsche Annington aus Fehlern lernt, verstärkt in die Instandsetzung und Instandhaltung ihrer Wohnungen investiert».

Die Deutsche Annington bietet den Gagfah-Aktionären eine Barzahlung und Aktien im Wert von 18 Euro je Anteilsschein. Es müssen mindestens 50 Prozent der Anteile zusammenkommen. Auch das Bundeskartellamt muss dem Geschäft noch zustimmen. Die Wettbewerbsbehörden seien bereits benachrichtigt.

Die beiden Unternehmen erhoffen sich durch die Übernahme Kosteneinsparungen in Höhe von 84 Millionen Euro im Jahr - wobei dafür auch erst einmal Belastungen in Höhe von etwa 310 Millionen Euro anfallen. Bei der Hebung von Synergien stehe nicht der Abbau von Arbeitsplätzen im Vordergrund, hieß es. Die Börse feierte das Angebot: Gagfah-Aktien legten zeitweise knapp 14 Prozent zu.

Es soll eine neue Unternehmenszentrale im Einzugsgebiet der beiden jetzigen Unternehmens-zentralen in Mülheim/Ruhr und Bochum entstehen. Dabei gebe es aber noch keine Festlegung. Auch über einen neuen Namen sei noch nicht entschieden, sagte Buch.

Die Unternehmen betonten die Vorteile für die Mieter: «Mieter profitieren weiterhin von bezahlbarem Wohnraum und Investitionen in energetische Sanierung und Schaffung altersgerechten Wohnraums.»

Annington-Chef Buch sagte laut Mitteilung: «Ich persönlich stehe dafür ein, dass die Neuausrichtung «Wertsteigerung durch Mieterorientierung» auch im zusammengeschlossenen Unternehmen konsequent weiter geführt wird.» Buch soll im neuen Unternehmen Vorstandsvorsitzender werden. Der Vorstandschef der Gagfah, Thomas Zinnöcker, soll sein Stellvertreter werden. Zinnöcker sagte: «Unseren Mietern kann ich versprechen, dass die Gagfah alle abgeschlossen Vereinbarungen einhält, und dass die gemeinsame Gesellschaft sich an ihrem Anspruch als sozial verantwortlicher Vermieter messen lässt.»

dpa