München streitet über "Stolpersteine"

«Stolpersteine» in München: Sie waren auf privatem Grund verlegt worden. Foto: Andreas Gebert
«Stolpersteine» in München: Sie waren auf privatem Grund verlegt worden. Foto: Andreas Gebert

München ringt um den richtigen Umgang mit «Stolpersteinen». In einer Anhörung ließ der Stadtrat am Freitag Befürworter und Gegner des Erinnerungsprojektes zu Wort kommen. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen Städten hatte sich München vor zehn Jahren gegen die Verlegung von «Stolpersteinen» als Form der Erinnerung an die Opfer des National-sozialismus entschieden, jetzt steht diese Entscheidung auf dem Prüfstand.

«Erinnerung ist eine Herausforderung, die wir annehmen müssen», sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Den Wunsch, sich der Erinnerung zu stellen, habe jeder in der Stadt. Die Frage sei nur, wie.

Klar gegen das Projekt sprach sich dagegen die Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde von München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, aus. Sie war zu der Anhörung geladen, wollte nach Angaben der Moderatorin aber nicht kommen.

«Stolpersteine» sind kleine, in den Boden eingelassene Gedenktafeln, die an den letzten Wohnort von Opfern des Nationalsozialismus erinnern sollen. Der Künstler Gunther Demnig hat das Projekt ins Leben gerufen.

dpa