Amazon-Mitarbeiter weiten Streik auf sechsten Standort aus

Und das kurz vor Weihnachten. Foto: Hendrik Schmidt
Und das kurz vor Weihnachten. Foto: Hendrik Schmidt

Die Gewerkschaft Verdi hat den Streik bei Amazon auf ein sechstes Versandlager ausgeweitet. Mitarbeiter des Logistik-Zentrums in Koblenz (Rheinland-Pfalz) legten mit Beginn der Frühschicht um 5.00 Uhr die Arbeit nieder. Nach Angaben von Verdi-Sprecher Jürgen Dehnert versammelten sich etwa 100 Be- schäftigte vor den Werkstoren. Damit wird erst-

mals an sechs deutschen Amazon-Standorten gleichzeitig gestreikt. Bereits am Montag hatten Beschäftigte in Bad Hersfeld (Hessen), Leipzig (Sachsen), Graben (Bayern), Rheinberg und Werne (beide NRW) die Arbeit niedergelegt.

Der Streik soll bis Mittwoch dauern. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich am ersten Tag fast 2300 Beschäftigte, Amazon sprach von rund 2100 Streikenden. Im Weihnachtsgeschäft arbeiten bei Amazon bundesweit nach Unternehmensangaben rund 10 000 Festangestellte und 10 000 Saisonkräfte.

Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger signalisierte, an den Forderungen festhalten zu wollen. «Was wiegt denn höher: Dass ein Päckchen pünktlich unter dem Weihnachtsbaum liegt - oder dass ein global agierendes Unternehmen auch bei uns die Rechte der Beschäftigten achtet? Die Antwort liegt doch auf der Hand», sagte sie der «Bild»-Zeitung (Dienstag). «Wenn jemand das Weihnachtsfest verdirbt, dann Amazon. Das Unternehmen kann die Streiks beenden, wenn es seine Blockadehaltung aufgibt und einen Tarifvertrag abschließt.»

dpa