Politiker kritisieren Bayern-Testspiel in Saudi Arabien

Franck Ribéry (l) und Co. spielten in Riad gegen Al-Hilal. Foto: Ahmed Yosri
Franck Ribéry (l) und Co. spielten in Riad gegen Al-Hilal. Foto: Ahmed Yosri

Der FC Bayern sieht sich wegen seiner Testspielreise nach Saudi-Arabien mit Kritik von Spitzenpolitikern konfrontiert. «Fußballer müssen ja keine Politiker sein, aber sie sollen sich der Menschenrechtslage bewusst sein und durchaus mal ein Zeichen setzen», sagte die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundes- tag, Dagmar Freitag (SPD), der «Süddeutschen Zeitung». Die Münchner hatten auf ihrer Rückreise aus dem Trainingslager in Katar ein Testspiel gegen Al-Hilal in Riad mit 4:1 gewonnen.

Dem islamischen Königreich werden zahlreiche Menschenrechtsverstöße und die Diskriminierung von Frauen vorgeworfen. Die Reise des FC Bayern wurde nach Angaben eines Sprechers von einem Sponsor finanziert. Geld von den Gastgebern in Saudi-Arabien habe der Verein nicht erhalten, betonte der Verein in der «SZ». Nach Ansicht des sportpolitischen Sprechers der Grünen, Özcan Mutlu, habe es der deutsche Fußball-Rekordmeister verpasst, mit einer Absage des Testspiels ein «starkes Signal für Demokratie und Menschenrechte zu setzen». Auch der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer, mahnte, bei Sportveranstaltungen nicht die Augen vor der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien zu verschließen. «Sport kann dabei nicht die Lösung sein, aber einen wichtigen Beitrag dazu leisten», sagte Strässer der «SZ».

dpa