Schwaches Russland-Geschäft und Golfsparte bremsen Adidas

Laut Adidas passt der Lederschuhhersteller Rockport nicht mehr ins Firmenportfolio. Foto: Daniel Karmann
Laut Adidas passt der Lederschuhhersteller Rockport nicht mehr ins Firmenportfolio. Foto: Daniel Karmann

Das schwache Russland-Geschäft und der schwierige Konzernumbau haben den Sport-artikelhersteller Adidas im vergangenen Jahr ausgebremst. Der Umsatz stieg 2014 um nur zwei Prozent auf 14,8 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag bei der Bekanntgabe vorläufiger Geschäftszahlen in Herzogenaurach mitteilte. Ohne Berücksichtigung von Wäh- rungseffekten legten die Erlöse zwar um sechs Prozent zu, berichtete Adidas. Allerdings hatte der Vorstand bereits im Sommer seine Umsatzprognose mit Blick auf die Entwicklung in Russland und das schwache Golfgeschäft gesenkt.

Endgültige Zahlen will das Unternehmen erst am 5. März bekanntgeben. Beim Gewinn musste sich der fränkische Sportartikelhersteller mit 650 Millionen Euro begnügen. Ursprünglich hatte Adidas mit deutlich höheren Erträgen gerechnet, musste dann aber den Wert im vergangenen Sommer nach unten korrigieren.

Belastet hat den Gewinn vor allem der Umbau des Golfgeschäfts bei der Tochter TaylorMade. Weil die Sportart in den USA zunehmend an Beliebtheit einbüßt, hatte Adidas zeitweise volle Lager. Das Unternehmen hat inzwischen mit einem Restrukturierungsprogramm darauf reagiert. 15 Prozent der Mitarbeiter der Golfsparte wurden entlassen.

Zudem drückte das Russland-Geschäft wegen der deutlichen Abwertung des Rubels mit einer Abschreibung von rund 80 Millionen Euro auf den Gewinn. Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Adidas. Ende September 2014 betrieb der Konzern dort mehr als 1100 Läden.

Auch der am Freitag bekanntgegebene Verkauf des US-Schuhherstellers Rockport werde beim Ertrag negativ zu Buch schlagen - und zwar mit einem zweistelligen Millionen-Euro-Betrag, wie Adidas erwartet. Der Sportartikelhersteller verkaufte den US-Lederschuh-Hersteller Rockport an den Sportschuh-Konkurrenten New Balance und den Finanzinvestor Berkshire Partners. Das rund 280 Millionen Dollar (224 Mio Euro) schwere Geschäft geht voraussichtlich 2015 über die Bühne.

«Die Marke Rockport hat sich in den vergangenen Jahren gut entwickelt», sagte Adidas-Chef Herbert Hainer. «Unser Fokus liegt jedoch ganz klar auf Sport.» Für diese Strategie sei der Geschäftsbereich Lederschuhe «nicht wesentlich».

Insgesamt zeigte sich Hainer mit der Umsatz- und Gewinnentwicklung seines Unternehmens dennoch zufrieden: «Die starke Umsatzdynamik von Adidas und Reebok hat sich auch im vierten Quartal fortgesetzt. Trotz des anhaltenden Drucks aufgrund der fortwährenden Währungsschwäche in Russland/GUS haben wir unser Gewinnziel für 2014 erreicht.»

dpa