Christian Stückl inszeniert „Nathan der Weise" im Münchner Volkstheater

Christian Stückl (2011) bringt den «Nathan» auf die Bühne. Foto: Tobias Hase
Christian Stückl (2011) bringt den «Nathan» auf die Bühne. Foto: Tobias Hase

Mitten in der gesellschaftlichen Debatte über Islam, Pegida, Freiheit und Toleranz bringt das Münchner Volkstheater den Aufklärungs-Klassiker «Nathan der Weise» von Gotthold Ephraim Lessing auf die Bühne. Das Stück gilt mit seiner zentralen Ringparabel als Lehrstück über Toleranz zwischen den drei großen Weltreligionen Judentum, Christentum und Islam. «Ich bin im Sommer in Indien gewesen und hab dort schon das Gefühl gehabt, dass zwischen Hindus, Christen und Moslems gerade keine gute Atmosphäre herrscht», sagte Intendant Christian Stückl.

«Und dann kommt man nach Hause, und auch hier spitzt sich die Situation immer weiter zu. Das liegt anscheinend in der Luft.»

Dass das Thema in der Luft liegt, zeigen auch die Kartenverkäufe. Zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt 2002 seien schon vor der Premiere eines Stückes zehn Vorstellungen ausverkauft. «Wir haben noch nie vor einer Premiere so viele Karten verkauft wie dieses Mal.»

Als Stückl (53) sich entschloss, den «Nathan» auf die Bühne zu bringen, da hatte von Pegida noch kaum jemand gehört. Heute sagt Stückl, er hätte eigentlich ein anderes Stück machen müssen: eins «über die Dummheit vieler Menschen».

dpa