Minusgrade kosten Jobs

Ist es zu kalt, stehen Bauarbeiten mit unter still. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schlagen sich messbar in Stellenverlusten nieder. Foto: Arne Dedert
Ist es zu kalt, stehen Bauarbeiten mit unter still. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schlagen sich messbar in Stellenverlusten nieder. Foto: Arne Dedert

Wenn bei Frost und Schnee die Arbeit auf Baustellen ruht, steigt in Deutschland regelmäßig die Arbeitslosigkeit. Wie stark das Wetter winterliche Jobverluste beeinflusst, haben Forscher jetzt genauer untersucht. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schlagen sich nach Erkenntnissen von Arbeitsmarktforschern messbar in Stellenver-lusten nieder. Im Januar koste jeder Minusgrad mehr rund 14 000 zusätzliche Männer und Frauen den Job, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg hervorgeht. 

Bleibe ein Januar dagegen weitgehend frostfrei, sinke die Arbeitslosigkeit um etwa 4000 Betroffene. Noch stärker als im Januar treffe allerdings frostiges Wetter im Dezember den Arbeitsmarkt. Sinke dann die Durchschnittstemperatur unter die Schwelle von 0,8 Grad im Monat, steige die Arbeitslosenzahl pro Minusgrad gar um 34 000, berichten die Forscher. Dagegen scheinen frostige Temperaturen im weiteren Verlauf des Winters die Arbeitslosigkeit nicht mehr zusätzlich anwachsen zu lassen.

Dafür haben jedoch im Spätwinter bis in den Vorfrühling hinein nach IAB-Beobachtungen Schneehöhen großen Einfluss auf die Arbeitsmarkt-Entwicklung. So steige mit jedem Zentimeter Schnee (Monatsmittelwert an Werktagen) im Februar die Zahl der Arbeitslosen um 3400, während die Arbeitslosigkeit in einem vollständig schneefreien Februar um 15 000 sinke.

Im März liege der Jobverlust mit jeden Zentimeter Schnee bei 4000 Stellen. Kommt es im April noch zu nennenswerten Schneefällen, könnten sogar bis zu 16 000 Arbeitsplätze verloren gehen. Für ihre Analyse der Zusammenhänge zwischen Witterung und Arbeitsmarkt hatte die Denkfabrik der Bundesagentur für Arbeit (BA) hatte Schwankungen der Arbeitslosigkeit seit dem Jahr 1991 untersucht.

dpa