Munich Re will trotz Gewinnrückgangs mehr Dividende zahlen

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re tröstet angesichts trüber Geschäftsaussichten seine Aktionäre mit einer höheren Dividende. Obwohl der Gewinn 2014 zurückging, soll die Ausschüttung von 7,25 auf 7,75 Euro steigen, wie der Münchner Dax-Konzern mitteilte. Das Kerngeschäft mit Katastrophen und anderen Risiken wirft immer weniger ab. Dank einer Steuergutschrift fiel der Jahresgewinn 2014 mit 3,2 Milliarden Euro allerdings nur leicht unter den Vorjahreswert von 3,3 Milliarden. Für 2015 erwartet 

Finanzchef Jörg Schneider einen «klaren Druck auf die Ergebnisse», wagte aber noch keine konkrete Prognose. 2014 kamen der Munich Re auch die vergleichsweise geringen Schäden durch Naturkatastrophen zugute. Mit 538 Millionen Euro fielen die Belastungen durch Ereignisse wie Stürme, Erdbeben und Hochwasser fast 30 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Am schwersten schlug diesmal ein Schneesturm in Japan vom Februar 2014 zu Buche.

Überraschend teuer kam den Konzern zum Jahresende der Umbau der Erstversicherungstochter Ergo zu stehen. Das Unternehmen wurde neu in die deutschen Segmente Schaden/Unfall und Leben/Gesundheit sowie das internationale Geschäft aufgeteilt. Dabei belasteten Sonderabschreibungen auf Unternehmenswerte das Ergebnis mit rund 450 Millionen Euro. Der Spartengewinn der Ergo halbierte sich dadurch im Gesamtjahr auf rund 200 Millionen Euro. Auf Konzernebene federte eine Steuergutschrift die Belastung ab.

Glück und Leid der Erst- und Rückversicherer sind ihre dicken Kapitalpolster. Dank der guten Lage gibt es auf dem Markt ein Überangebot an Rückversicherungsschutz. Auf der anderen Seite übertragen Erstversicherer wie Allianz und Axa dank ihrer guten Lage weniger Prämien und Risiken auf Rückversicherer wie die Munich Re. Dies drückt auf die Preise für Rückversicherungsschutz.

dpa