Autofahren an Karneval: Pillen und Apps nicht vertrauen

Auf Online-Promillerechner und Apps ist kein Verlass - wer an Karneval trinkt, sollte das Auto stehen lassen. Foto: Patrick Seeger
Auf Online-Promillerechner und Apps ist kein Verlass - wer an Karneval trinkt, sollte das Auto stehen lassen. Foto: Patrick Seeger

Wundermittel versprechen, an Karneval den Alkohol schneller abzubauen. Und Online-Alkohltestrechner sollen verraten, wie hoch der Promillewert ist. Alles Quatsch, warnen Experten. An Karneval kommt man nur schwer an Alkohol vorbei. Doch wer ausgelassen feiert und trinkt, sollte bekanntlich nicht mehr ins Auto steigen. Der ADAC warnt anlässlich von Karneval vor Medikamenten, die versprechen, den Promille-Abbau zu beschleunigen. Keines dieser Medikamente wirkt und nutzt etwas, sagt Oliver Peschel, Arzt am Institut für Rechtsmedizin in München.

«Je nach Medikament können Substanzen enthalten sein, die zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.»

Der Körper lässt sich nicht austricksen und baut pro Stunde nur etwa 0,1 Promille ab, heißt es in der Mitteilung des ADAC. Daran ändert sich auch nichts, wenn Narren schlafen, schwitzen, Kaffee trinken oder duschen. «Wer also bis ein Uhr nachts trinkt, sollte unter Umständen um sechs Uhr nicht schon wieder mit dem Auto zur Arbeit fahren», sagt Ulrich Chiellino vom ADAC. Restalkohol werde unterschätzt.

Online-Promillerechner und Apps sollen angeblich dabei helfen, den Promillewert im Körper zu berechnen. Die Nutzer müssen unter anderem das Gewicht, das Geschlecht, die Trinkdauer und die Trinkmenge angeben. Doch diese Rechner sind nicht zuverlässig, betont Peschel. «Der Blutalkoholspiegel hängt nicht nur von der Trinkgeschwindigkeit, Gewicht und Körpergröße ab. Auch Ess- und Trinkgewohnheiten spielen da mit rein. So etwas können diese Rechner gar nicht berücksichtigen.»

Ab 0,3 Promille drohen bereits Strafen, wenn der Fahrer beispielsweise in einen Unfall verwickelt wird oder durch unsichere Fahrweise auffällt. Und für Fahranfänger in der Probezeit gilt eine strikte Null-Promillegrenze.

dpa