Streik bei Germanwings - Passagiere dürfen gratis stornieren

Die Piloten von Germanwings wollen am Donnerstag und Freitag streiken - und zwar an allen deutschen Flughäfen. Foto: Matthias Balk
Die Piloten von Germanwings wollen am Donnerstag und Freitag streiken - und zwar an allen deutschen Flughäfen. Foto: Matthias Balk

Neuer Ärger für Fluggäste: Die Pilotengewerkschaft ruft für Donnerstag und Freitag zum Streik bei Germanwings auf. Die Airline will einen Sonderflugplan aufstellen. Passagiere können kostenlos stornieren - eine Ausgleichszahlung bekommen sie aber nicht.

Flugpassagiere brauchen schon wieder Geduld: Piloten von Germanwings wollen am Donnerstag und Freitag (12./13. Februar) streiken. Die Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder unter den rund 700 Germanwings-Piloten zum zweitägigen Ausstand aufgerufen.

Alle Abflüge der Airline von deutschen Flughäfen sollen bestreikt werden, wie ein Sprecher der Pilotengewerkschaft sagte.

Die Fluggesellschaft kündigte an, dennoch mindestens die Hälfte aller geplanten Flüge in die Luft zu bringen. Ursprünglich waren für die beiden Tage zusammen rund 900 innerdeutsche und Europa-Verbindungen mit rund 71 000 Passagieren vorgesehen. Mit Flugausfällen und Verspätungen ist außerhalb der Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München zu rechnen. Die Fluggesellschaft will auf ihrer Webseite germanwings.com einen Ersatzflugplan veröffentlichen.

Ist ihr Flug gestrichen, dürfen Passagiere online oder über das Call Center kostenlos umbuchen oder stornieren, teilt Germanwings mit. Fluggäste auf innerdeutschen Verbindungen bekommen einen Gutschein für die Bahn.

Verspätet sich ein Flug oder fällt ganz aus, steht Passagieren jedoch keine Ausgleichszahlung nach EU-Recht zu. Denn ein Streik gilt als höhere Gewalt. Normalerweise bekommen Passagiere bei einem Flugausfall oder einer Verspätung von mehr als drei Stunden eine Entschädigung. Dabei sieht die EU-Fluggastrechte-Verordnung je nach Flugstrecke eine Summe von 250, 400 oder 600 Euro vor.

Allerdings muss sich die Airline bei einem Pilotenstreik um die Passagiere am Flughafen kümmern. Wenn diese dort längere Zeit auf einen freien Platz in einer späteren Maschine warten müssen, stehen ihnen zum Beispiel Essen und Getränke zu. Meist erhalten sie Gutscheine, um sich am Flughafen versorgen zu können. Verschiebt sich der Flug auf einen anderen Tag, muss die Airline oder der Veranstalter die Übernachtung in einem Hotel übernehmen. Den Transport vom Flughafen zum Hotel muss die Airline ebenfalls zahlen.

Service:

Germanwings-Call-Center: 0180 6 320 320 (0,20 €/Anruf aus dem Festnetz - Mobilfunk maximal 0,60 €/Anruf)

dpa