Alternativen zum Schunkeln: Tipps für Fastnachtsmuffel

Lauschige Klänge statt Humtata und Tätärä: Ein Besuch in der Therme sorgt für Entspannung. Foto: Frank Rumpenhorst
Lauschige Klänge statt Humtata und Tätärä: Ein Besuch in der Therme sorgt für Entspannung. Foto: Frank Rumpenhorst

Kostüme, Kamelle und Kalauer: Die fünfte Jahreszeit spaltet die Gesellschaft in Herzblutnarren und Fastnachtsmuffel. Für letztere gibt es Rückzugsorte. Ein Überlebensratgeber.

Helau und Alaaf: Wenn im Karneval die Narren regieren, herrscht Ausnahmezustand. Aber nicht jeder hat dann Spaß - es gibt auch Fastnachtsmuffel. Und was machen die dann an den tollen Tagen? Da gibt's so einige Möglichkeiten - sieben Ideen:

1. Fitnessstudios: Manche sagen, dass ihnen ausgedehntes Schunkeln genug sportliche Betätigung sei. Wem die karnevalistische Kernsportart nicht zusagt, kommt in einem Fitnessstudio unter. «Hier ist man, während draußen der Karneval tobt, befreit von allen närrischen Zwängen», verspricht Dustin Tusch vom DSSV, dem Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen. «Andererseits gibt es vereinzelt Studios, die ihren Mitgliedern zu Karneval ganz besondere Kursangebote bieten, wie beispielsweise Zumba Karneval Specials.» Also liebe Fastnachtsmuffel: Augen auf bei der Studiowahl!

2. Bibliotheken: Ein schöner Dostojewski oder Hölderlin lässt den Konfettiregen auf der Straße schnell vergessen. In Bibliotheken ist es angenehm ruhig, es gibt viele gute Bücher und angetrunkene Narren in Kängurukostümen verirren sich selten dorthin. Der kundige Fastnachtsmuffel weiß das.

3. Wellness: Ins Nass eintauchen, sich massieren lassen und in der Sauna Wärme tanken - mal was anderes als das tolle Treiben. Das Erlebnisbad « monte mare» in Kaiserslautern bietet zum Beispiel eine karnevalsfreie Zone an - zum Relaxen in Ruhe. «Das wird gut angenommen», sagt eine Sprecherin mit Blick auf frühere Jahre. Das Bad hat zu Karneval so geöffnet wie sonst auch.

4. Klöster: Ein Kloster ist zu Fastnacht oder Karneval eine echte Alternative zur Sitzung oder zum Straßenumzug. Das Benediktinerkloster Jakobsberg im rheinhessischen Ockenheim bietet zum Beispiel an, die Gebetszeiten mitzufeiern - mit Übernachtung. An Rosenmontag und Fastnachtsdienstag sei alles ausgebucht, sagt eine Mitarbeiterin. Zwei Gruppen hätten sich angemeldet.

5. In die Wärme entfliehen: Allerlei Menschen flüchten nicht nur vor Kamellen und Kostümen, sondern auch vor dem kalten Wetter. Das merkt man am Flughafen Hahn. «Die Flugzeuge sind in dieser und der vorherigen Woche immer rappelvoll», sagt Flughafensprecherin Hanna Koch. Beliebt seien vor allem Ziele im Süden wie Bari in Italien, Valencia in Spanien, Teneriffa, das portugiesische Porto sowie Fez und Marrakesch in Marokko.

6. Abgeschiedenheit: In den ländlichen Regionen rund um die fastnachtstollen Orte füllen sich Hotels und Pensionen stets rund um die Jecken-Zeit.

7. Das heimische Sofa: Geht immer. Man weiß, was man hat. Der Vorteil für Fastnachts- und Karnevalsmuffel: Leichte Wahl der Lieblingssongs oder des Lieblingsfilms oder einfach nur die Stille genießen - aber unbedingt das Fenster zumachen.

dpa