Deutsche Börse nach Gewinnsprung zuversichtlich für 2015

Die Erlöse der Deutschen Börse stiegen erstmals seit 2011. Foto: Arne Dedert
Die Erlöse der Deutschen Börse stiegen erstmals seit 2011. Foto: Arne Dedert

Die Deutsche Börse hat ihre Durststrecke beendet. Konzernchef Francioni verabschiedet sich mit kräftigen Zuwächsen. Dabei profitiert das Unternehmen auch von den Schwankungen an den Märkten. Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr rechnet die Deutsche Börse weiter mit Rückenwind durch die boomenden Aktienmärkte. «Wir erwarten auch 2015 im Aktienmarkt eine höhere Volatilität und sind daher positiv gestimmt, was unseren Ausblick angeht», sagte Finanzvorstand Gregor Pott-meyer am Donnerstag in Frankfurt. 

Der Konzern geht davon aus, dass die Nettoerlöse auf 2,1 Milliarden bis 2,3 Milliarden Euro steigen werden. Operativ will das Unternehmen 925 Millionen bis 1,125 Milliarden Euro verdienen. Zum Jahresauftakt habe sich der Aufschwung noch beschleunigt. Im vergangenen Jahr belebten seit Sommer die neuen Schwankungen an den globalen Finanzmärkten die Geschäfte, wie der Frankfurter Marktbetreiber bereits am Mittwochabend mitgeteilt hatte.

Die Erlöse stiegen erstmals seit 2011: um rund sieben Prozent auf gut zwei Milliarden Euro. Der Überschuss kletterte zum Vorjahr fast um 60 Prozent auf gut 762 Millionen Euro. 2013 hatten allerdings Kosten für ein Sparprogramm inklusive Stellenabbau sowie eine millionenschwere Vergleichszahlung in den USA wegen Iran-Geschäften belastet. Die Aktionäre sollen erneut 2,10 Euro Dividende pro Aktie bekommen.

Der scheidende Konzernchef Reto Francioni zog eine positive Bilanz seiner knapp zehnjährigen Amtszeit: «Die Deutsche Börse steht nach Angriffen von Hedgefonds, nach der größten Finanzkrise seit 1929, nach großen strukturellen Veränderungen, nach noch nie dagewesener Regulierung herausragend da.» Beim Gewinn liege der Konzern weltweit auf Platz drei unter den Börsenbetreibern, gemessen am Börsenwert auf Platz vier.

Der Schweizer verlässt nach der Hauptversammlung am 13. Mai die Deutsche Börse, an deren Spitze er seit Oktober 2005 stand. Francionis Posten übernimmt zum 1. Juni der frühere oberste Investmentbanker der schweizerischen Großbank UBS, Carsten Kengeter.

Wachstumschancen sieht der Vorstand in Asien. Nach der Vereinbarung einer strategischen Kooperation mit der Bank of China im vergangenen Jahr kündigte Francioni einen weiteren Coup an, ohne konkreter zu werden: «Unsere Asienstrategie wird zielgerichtet vorangetrieben.»

dpa