Glückstag: Löw mit "Herz und Hirn" bis zur WM 2018

Joachim Löw und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zeichnen die Verträge. Foto: Simon Hofmann/Bongarts/Getty Images/dpa
Joachim Löw und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zeichnen die Verträge. Foto: Simon Hofmann/Bongarts/Getty Images/dpa

Freitag, der 13.: Joachim Löw macht weiter bis 2018. Der Vertrag des Bundestrainers ist verlängert. Auch seine Assistenten bleiben bis zur WM in Russland. Manager Bierhoff sogar bis 2020 - mit einer neuen Funktion. Für den DFB war dieser Freitag, der 13. ein Glückstag - und auch Joachim Löw strahlte. «So ganz allmählich spüre ich, dass der Job mir Spaß macht», sagte der Weltmeister-Coach mit breitem Lächeln, nachdem er zum fünften Mal seinen Vertrag als Bundestrainer neu unterzeichnet hatte.

«Ich freue mich sehr, dass wir den Vertrag bis zur WM 2018 verlängert haben», betonte der WM-Macher von Brasilien. In drei Jahren will er - dann in Russland - die schwierige Mission Titelverteidigung angehen. «Herz und Hirn haben gleichermaßen Ja gesagt», erklärte ein völlig entspannter Löw am Freitag in Frankfurt.

Seit fast neun Jahren arbeitet der 55-Jährige bereits als Bundestrainer und führte das Vorzeigeteam des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Sommer vergangenen Jahres in Brasilien zum vierten WM-Triumph. «Wir haben lange auf diesen Titel hingearbeitet und in der Nacht von Rio gespürt, wie sich das anfühlt. Wir alle wollten dieses Gefühl noch einmal spüren», sagte Löw zu seiner Motivation, schon jetzt für weitere zwei Jahre zu unterschreiben.

Der alte Kontrakt lief bis zur EM 2016 in Frankreich. «Wir haben hervorragende Voraussetzungen und Gegebenheiten. Wir haben sehr viele junge Spieler, die jetzt eben auch nachkommen. Von daher war es für uns auch ein unheimlicher Reiz und auch eine unheimliche Freude, diese Aufgaben anzugehen, diese Herausforderungen anzunehmen», betonte der Freiburger, ganz lässig mit grauem Shirt unterm Anzug, einen Knopf offen.

Auch das Thema Ausstiegsklauseln für den Fall, dass die Euro total schief läuft, wischten die Protagonisten grinsend vom Tisch: «Da beharren wir auf unserem Recht, dass das im Hause DFB mit Diskretion behandelt wird», sagte Wolfgang Niersbach.

Der DFB-Präsident hatte schon auf dem Rückflug vom letzten Länderspiel im November des Vorjahres gegen Spanien (1:0) aus Vigo und auf der DFB-Weihnachtsfeier an Löw gebaggert: «Wir wäre es denn, wenn wir es jetzt schon festmachen?» Die Einigung sei dann sehr schnell zustande gekommen. «Da brauchte nicht hart verhandelt oder gar gepokert werden. Dafür kennen wir uns auch zu gut», berichtete der DFB-Präsident. «Mit seiner Kompetenz, seiner Zielstrebigkeit und seinem souveränen Auftreten tut Jogi der Nationalmannschaft und dem gesamten DFB unheimlich gut.»

Die gleichzeitige Verlängerung der Verträge mit seinen Assistenztrainern Andreas Köpke und Thomas Schneider sowie Manager Oliver Bierhoff sei eine «wichtige Voraussetzung» für ihn gewesen, bis 2018 zu unterschreiben, sagte Löw. «Die Mannschaft ist vielleicht ein bisschen im Umbruch.» Doch gerade die Aufgabe, «ein neues Team zu formen mit einigen neuen Reizen, mit neuen Ideen», sieht der DFB-Chefcoach als besonders reizvolle Aufgabe.

Nach dem Länderspiel-Auftakt 2015 gegen Australien am 25. März geht es vier Tage später in Georgien wieder um Punkte in der EM-Qualifikation - und es muss gewonnen werden. Das DFB-Team darf sich nach über viermonatiger Länderspielpause keine weiteren Ausrutscher mehr erlauben. «Wird sind aber der Meinung, dass die Zusammenarbeit, der Status so gut ist, dass wir schon vor Beginn des neuen Länderspieljahres ein Signal der Kontinuität setzen sollten», unterstrich Niersbach das Vertrauen. «Wir haben ja auch einige Enttäuschungen hinnehmen müssen», erinnerte Löw.

Nach einem 0:2 in Polen und einem 1:1 zu Hause gegen Irland liegt das Löw-Team (7 Punkte) in der Qualifikationsgruppe D hinter der polnischen Auswahl (10) und den Iren (7) nur auf Rang drei. Durch die Aufstockung der EM-Endrunde auf 24 Teams haben aber sogar noch die Gruppen-Dritten eine Chance auf ein EM-Ticket. 20 000 Euro pro Mann und Nominierung erhalten Bastian Scheinsteiger und Co. - aber nur für eine erfolgreiche Qualifikation.

dpa