51 Milliarden Euro - Weltkunstmarkt auf Rekordniveau

Gerhard Richter gilt seit langem als der teuerste lebende Maler der Welt. Foto: Arno Burgi
Gerhard Richter gilt seit langem als der teuerste lebende Maler der Welt. Foto: Arno Burgi

Der Weltkunstmarkt hat im vergangenen Jahr einer Studie zufolge einen weltweiten Rekordumsatz von 51 Milliarden Euro erzielt. Dies sei ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr und stelle ein Allzeithoch dar, heißt es im jährlichen «Art Market Report» der Kunstmesse TEFAF, der am Mittwoch in Maastricht (Niederlande) veröffentlicht wurde. Die Zahl der Verkäufe stieg um sechs Prozent auf 39 Millionen, wobei diese Zahl noch deutlich unter dem letzten Hoch von 2007 liegt, als es der Studie zufolge fast 50 Millionen Verkäufe gab. 

«Das langsamere Wachstum bei der Verkaufszahl deutet darauf hin, dass die sprunghaft gestiegenen Preise in einigen Bereichen die Zunahme des Gesamtumsatzes erklären.» Größter Markt sind die USA, die vergangenes Jahr allein für fast 20 Milliarden Euro gut waren und damit um zehn Prozent zulegten. Die zweite Position hält China, dicht gefolgt von Großbritannien. 2011 war China nach Berechnungen der TEFAF-Experten kurzzeitig der größte Markt der Welt gewesen, dann aber wieder deutlich zurückgefallen. Zusammen beherrschen die USA, China und Großbritannien 83 Prozent des Gesamtmarktes. Deutschland verzeichnete - auf vergleichsweise niedrigem Niveau - einen Zuwachs von zehn Prozent.

Die Hälfte des weltweiten Kunstumsatzes wird mit neuerer Kunst erzielt, die seit 1945 entstand. Das meiste Geld ließ sich hier verdienen mit Werken von Andy Warhol, Francis Bacon und Gerhard Richter. Der Deutsche gilt seit langem als der teuerste lebende Maler der Welt. Der Kunstmarkt ist auf vermögende Kunden ausgerichtet, und die Zahl der Millionäre ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen.

Der Kunstinformationsdienst Artprice hatte vor einer Woche auch schon einen Rekord vermeldet: Demnach stieg der weltweite Kunstauktionsmarkt 2014 auf ein neues historisches Hoch von 15,2 Milliarden Dollar (13,7 Mrd. Euro). Das entspreche einer Steigerung um 26 Prozent gegenüber 2013 - «eine fast schon unverschämte Wachstumsrate», wie Artprice befand.

dpa