Claudia Koreck: Gute Laune trotz Sehnsucht

Gewohnt persönlich, soulig und wie immer stark gesungen: Mit «Stadt Land Fluss» veröffentlicht Claudia Koreck ihr fünftes Studioalbum. Foto: Honulani Records
Gewohnt persönlich, soulig und wie immer stark gesungen: Mit «Stadt Land Fluss» veröffentlicht Claudia Koreck ihr fünftes Studioalbum. Foto: Honulani Records

Melancholisch und doch auch voller Lebens-freude - das neue Album von Claudia Koreck setzt auf die bewährte Erfolgsformel der 28-jährigen Sängerin aus Oberbayern. Es kommt damit schön entspannt und persönlich daher. Am Ende der zwölf Lieder schleicht sich der Eindruck ein, die Sängerin hat den Hörer ein wenig an ihrem Leben teilhaben lassen. Gerade soviel, dass man es sich gleich nochmal anhören möchte. «Stadt Land Fluss» ist das fünfte Studioalbum der Sängerin und wie schon auf den Vorgängerplatten hat Koreck die Veränderungen in ihrem Leben zu Liedtexten gemacht. 

Und derer gibt es viele: Die gebürtige Traunsteinerin ist inzwischen zum zweiten Mal Mutter geworden, mit ihrem Ehemann, Bandkollegen und Produzenten, Gunnar Graewert, ist sie aus der Wahlheimat München in die nicht ganz so geliebte Heimatprovinz Traunstein zurückgezogen. Ein schwieriger Schritt, wie sie auch in der ersten Single «Stadt Land Fluss» thematisiert. Wie immer in tiefem Bayerisch singt sie, wie sie als Jugendliche weg wollte aus der Provinz, wo sie niemand verstanden hat. Wie sie raus wollte, um die Welt zu sehen. Und wie sie dann doch wieder die Sehnsucht nach dem Land packte, sobald sie weg war. Gute Laune macht der Song, dank schmissiger Gitarrenriffe dennoch.

Überhaupt: Trotz Melancholie, die in einigen ihrer Lieder mitspielt, bringt Koreck es fertig, dass ihre Songs nicht deprimieren, sondern Spaß machen. Glasklar, kraftvoll und auch immer wieder zart ist ihre Stimme, die Arrangements soulig-rockig und teilweise funkig. Fast nie fehlt Korecks ständiger Begleiter: ihre akustische Gitarre. 

Thematisch packt die 28-Jährige nicht nur ihr eigenes Leben an, sondern überträgt die Sehnsucht nach der Ferne auch auf andere Bereiche: Sie schwärmt von der Schönheit des arg gebeutelten Griechenlands und widmet das Lied «Sonn aufgeht» den Flüchtlingen dieser Welt.

Getextet und komponiert hat die junge Mutter die Lieder wie immer alle selbst. Bis auf eine Ausnahme: Erstmals hat ihr Mann einen Song beigesteuert. «Sleep little Darling» ist ein Schlaflied, das ursprünglich für die gemeinsame einjährige Tochter Lani geschrieben wurde. Bei der Aufnahme singt sogar ihr vierjähriger Sohn Timmi eine Strophe - rührend mit Ohrwurmcharakter.

Pünktlich zum Erscheinen der CD startet Koreck die entsprechende Tour dazu. Zunächst bis Ende April wird sie in verschiedenen Städten in Deutschland und Österreich unterwegs sein. Die Tournee wird sie auch nach Hamburg führen. Ob das Publikum sie da versteht, sei mal dahingestellt. Aber es kann sich ja immer noch an der Energie und Korecks Stimme erfreuen.

dpa