Cockpit ruft am Mittwoch zum Streik bei Lufthansa aus

Am Mittwoch sollen deutschlandweit die Kurz- und Mittelstreckenflüge der Lufthansa bestreikt werden. Foto: Boris Roessler
Am Mittwoch sollen deutschlandweit die Kurz- und Mittelstreckenflüge der Lufthansa bestreikt werden. Foto: Boris Roessler

Die Lufthansa wird erneut bestreikt. Kurz- und Mittelstreckenflüge bleiben am Mittwoch ganztägig am Boden. Die Lufthansa richtet einen Sonderflugplan ein und bietet Passagieren Alternativen an. 

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat ihre Mitglieder für Mittwoch zu einem eintägigen Streik bei der Lufthansa aufgerufen.

Deutschlandweit würden Kurz- und Mittel-streckenflüge von 00.01 Uhr bis 23.59 Uhr bestreikt, kündigte die Gewerkschaft am Montag an. Flüge der Lufthansa-Tochter-unternehmen Germanwings und Eurowings seien nicht betroffen.

Das Langstreckenprogramm laufe wie geplant, teilte die Lufthansa am Montagabend mit. Demnach wird die Lufthansa Gruppe trotz des Streiks insgesamt rund zwei Drittel ihres Flugprogrammes absolvieren. Den meisten Passagieren, die vom Arbeitskampf betroffenen seien, könnten Alternativen durch Umbuchungen auf andere Flüge angeboten werden. Ein Sonderflugplan soll am Dienstag im Internet unter LH.com veröffentlicht werden.

Die Lufthansa warf der Pilotengewerkschaft vor, dass die Streikankündigung einmal mehr jeglicher Verhältnismäßigkeit entbehre. Für Dienstag seien Gespräche zum Vergütungstarifvertrag vereinbart. Außerdem ist die Lufthansa nach eigenen Angaben der Vereinigung Cockpit in den Tarifverhandlungen zur Übergangsversorgung von Piloten deutlich entgegengekommen. Lufthansa rief die Piloten zur unverzüglichen Fortsetzung der Gespräche auf.

Die Vereinigung Cockpit begründete dagegen den Arbeitskampf unter anderem damit, dass bei Verhandlungen der Tarifparteien Mitte vergangener Woche keine Fortschritte beim Thema Übergangsversorgung erzielt worden seien. Das Lufthansa-Management beharre auf seiner Position einer deutlichen Verschlechterung für junge Piloten bis hin zur Abschaffung der Übergangsversorgung. Das sei für die Vereinigung Cockpit nicht akzeptabel.

Die Pilotengewerkschaft drohte damit, ihre Arbeitskampfmaßnahmen auszuweiten, um den Druck auf die Lufthansa zu erhöhen. «Dass damit erneut auch die Reisenden beeinträchtigt sein werden, bedauert die VC sehr», heißt es. «Lufthansa schickt Parolen in die Öffentlichkeit, die keinen ernsthaften Einigungswillen erkennen lassen. Mit «Basta-Ansagen» über die Öffentlichkeit löst man keine Tarifkonflikte», erklärte Ilona Ritter, Vorsitzende Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit.

Die Piloten hatten in den vergangenen Monaten wiederholt bei den Gesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings gestreikt. Vordergründiger Streikanlass ist die umstrittene Übergangsversorgung der Piloten bis zur gesetzlichen Rente. Es ist aber auch eine Vielzahl weiterer Tarifthemen ungelöst - und es gibt einen heftigen Streit über den künftigen Kurs bei Europas größtem Luftfahrtkonzern.

dpa