Boom beim Wohnungsbau hält an

Neue Häuser in Freiburg. «Betongold» als Geldanlage ist derzeit sehr gefragt. Foto: Patrick Seeger
Neue Häuser in Freiburg. «Betongold» als Geldanlage ist derzeit sehr gefragt. Foto: Patrick Seeger

Niedrige Zinsen und die große Nachfrage in Ballungsräumen treiben den Wohnungsbau in Deutschland an. Die Branche ist dennoch nicht zufrieden: Die Immobilienunternehmen sehen erste Bremswirkungen durch staatliche Eingriffe wie die Mietpreisbremse. Die Flucht der Anleger ins «Betongold» lässt den deutschen Woh-nungsmarkt weiter boomen. Im vergangenen Jahr wurde bundesweit der Bau von rund 284 900 Wohnungen genehmigt, wie das Statis-tische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren 5,4 Prozent oder knapp 14 500 Wohnungen mehr als im Vorjahr 2013 - und so viele wie seit 2003 (297 000) nicht mehr.

 

«Damit setzte sich die im Jahr 2010 begonnene positive Entwicklung weiter fort», betonten die Statistiker. Von den Höchstwerten in den 1990er Jahren ist der Wert allerdings noch weit entfernt: So war allein 1994 der Bau von fast 713 000 Wohnungen genehmigt worden.

Zudem hat das Tempo im Vergleich zum Vorjahr nachgelassen, als das Plus gegenüber 2012 noch bei 12,9 Prozent gelegen hatte, wie der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) betonte. «Die sich abkühlende Dynamik bei den Baugenehmigungen zeigt, dass Regulierungsvorhaben wie die kürzlich im Bundestag beschlossene Mietpreisbremse entgegen aller anderslautenden Bewertungen ihre Schatten vorauswerfen», sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko.

Zusammen mit steigenden Baukosten und Steuern schreckten «unverhältnismäßige staatliche Eingriffe in den Wohnungsmarkt» Investoren ab, sagte Gedaschko. Deren Neubauaktivitäten seien aber für eine Entspannung bei der Mietpreisentwicklung einiger Ballungsgebiete enorm wichtig.

Von den im Jahr 2014 genehmigten Wohnungen waren mit knapp 246 000 die allermeisten Neubauwohnungen in Wohngebäuden (+ 4,5 Prozent im Vergleich zu 2013). Dagegen gab es Rückgänge bei den Genehmigungen für Einfamilienhäuser (- 1,4 Prozent) und Zweifamilienhäuser (- 5,8 Prozent).

dpa