Lücke lässt sich nicht mit heimischen Fachkräften schließen

Der Fachkräftemangel bleibt eines der größten Risiken für die Wirtschaft in der Region München: Trotz massivem Personalaufbaus in den konjunkturstarken Jahren werden den Unternehmen im Münchner Umland 2015 über alle Berufsgruppen hinweg 45.000 Fachkräfte fehlen. Dies zeigt die neueste Auswertung des IHK-Fachkräftemonitors Bayern. Gesucht sind vor allem beruflich qualifizierte Mitarbeiter. Ganz oben auf der Wunschliste der Betriebe stehen Mechatroniker, Automatisierungs-techniker sowie Entwickler und Konstrukteure. Aber auch qualifizierte Fachkräfte für die Hotellerie werden gesucht. Bei den Akademikern fehlen in der Region München rund 10.000 Personen – der größte Teil entfällt dabei auf Elektroingenieure.

Der demografische Wandel und die damit zunehmende Alterung der Belegschaft verschärfen das Problem weiter: Bis zum Jahr 2030 prognostiziert der IHK- Fachkräftemonitor Bayern eine Vergrößerung der Fachkräftelücke auf 73.000 Personen. „Allein mit der Aktivierung der heimischen Fachkräftepotentiale werden wir diese Lücke nicht schließen können“, sagt Peter Driessen, Hauptgeschäfts- führer der IHK für München und Oberbayern. Bayern und damit auch die Region benötigt vielmehr eine dauerhafte Zuwanderung. „Sie muss über ein transparentes deutsches Zuwanderungssystem gesteuert werden“, fordert der IHK-Chef. Dieses müsse Kriterien wie Qualifikation, Berufserfahrung, Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt und Alter nach einem Punktesystem berücksichtigen. Darüber hinaus müssten auch Flüchtlinge einen leichteren Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt erhalten. „Zusätzlich müssen wir unsere Willkommenskultur und die Integration der Zuwanderer stärker fördern“, betont Driessen. 

hk