Keine Preissprünge an der Tankstelle zu Ostern

Laut ADAC gibt es schon seit 2011 vor wichtigen Feiertagen oder dem Ferienbeginn keine Preissprünge mehr. Foto: Patrick Pleul
Laut ADAC gibt es schon seit 2011 vor wichtigen Feiertagen oder dem Ferienbeginn keine Preissprünge mehr. Foto: Patrick Pleul

Es war fast ein Ritual: Vor den großen Ferien oder wichtigen Feiertagen wurde der Sprit teurer. Autofahrer und die Politik witterten Abzocke. Doch seit Jahren gibt es das große Plus nicht mehr - was nicht heißt, dass es keine Preiserhöhungen mehr gibt. Autofahrer müssen sich wie in den vergangenen Jahren vor den Osterfeiertagen nicht mehr auf einen großen Preissprung an den Tankstellen gefasst machen. Zwar klettern die Preise für Benzin und Diesel seit einigen Wochen nach den Tiefstständen im Januar wieder nach oben, doch zumindest im bundesweiten Durchschnitt in einem überschaubaren Ausmaß. 

Das liegt vor allem daran, dass der Ölpreis nicht mehr ganz so niedrig liegt wie im Januar. Vor allem aber macht der schwache Euro den auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelten Sprit teurer. Mit Ostern hat das nur wenig zu tun. Der Durchschnittspreis für den Liter Super E10 liegt derzeit um 1,39 Euro je Liter, der für Diesel bei 1,20 Euro. Dabei schwanken die Preise je nach Uhrzeit und Region allerdings deutlich. Seit 2011 aber gibt es die lange fast traditionellen Preissprünge vor wichtigen Feiertagen oder dem Ferienbeginn nicht mehr, sagte ein ADAC-Sprecher. Lange Zeit waren die beinahe ein Ritual.

Inzwischen hat sich die Preisgestaltung deutlich verändert. Früher habe es deutliche Schwankungen zwischen den Wochentagen gegeben, sagte der ADAC-Sprecher. «Der Freitag war lange der teuerste, der Montag der günstigste Tanktag.» Nun schwanken die Preise in viel kürzeren Intervallen, abhängig von der Zeit, der Region und auch der Konkurrenzsituation vor Ort. Noch immer wird Sprit in Zeiten hoher Nachfrage teurer, jedoch verteilen sich die Preisrunden anders. Zudem sind die Preise seit Einführung der sogenannten Markttransparenzstelle beim Bundeskartellamt bundesweit vergleichbar.

Über Handy-Apps oder Internetseiten können Autofahrer die Preise feststellen. Dennoch gilt natürlich wie bei allen Waren und Dienstleistungen, dass eine hohe Nachfrage die Preise steigen lässt - und gerade in Ferienzeiten wie dem Sommer, wird mehr gefahren. Dazu spielen für die Preisbildung viele andere Faktoren eine Rolle, wie der Ölpreis und der Wechselkurs zwischen Euro und Dollar.

Allein der treibt aus Sicht des Mineralölwirtschaftsverbands (MWV) bereits die Spritpreise. «Da Öl beim Import in Länder der Euro-Zone wie Deutschland aber in Euro bezahlt werden muss, bedeutet ein sinkender Eurokurs zum Dollar einen teureren Einkauf», heißt es in einer Mitteilung von Mitte März. Die Autofahrer spüren das an wieder steigenden Spritpreisen. Insgesamt liegen die aber weit unter den Rekordwerten von 2012, wo der Liter E10 zeitweise 1,70 Euro kostete.

dpa