Südkorea als Markt für deutsche Luxus-Autos immer wichtiger

Neufahrzeuge verschiedener deutscher Marken auf dem Autoterminal im Hafen von Emdem, direkt am VW-Werk. Foto: Ingo Wagner
Neufahrzeuge verschiedener deutscher Marken auf dem Autoterminal im Hafen von Emdem, direkt am VW-Werk. Foto: Ingo Wagner

Deutsche Autohersteller machen in Südkorea gute Geschäfte. Das gilt vor allem für Anbieter von Oberklasse-Autos. Insbesondere Diesel liegt bei den Koreanern im Trend - im Unterschied zu Japan und China. Südkorea hat sich aus Branchensicht als Markt für Oberklasse-Modelle etabliert, wovon vor allem die deutschen Hersteller profitieren.

Die Oberklasse-Strategie der deutschen Autobauer habe sich als Erfolg erwiesen, sagte der Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Klaus Bräunig, zum Auftakt der Seoul Motor Show (3. bis 12. April).

Auf Pkw im oberen Preissegment entfielen 70 Prozent der importierten Autos. Deutsche Oberklasse-Modelle machten dabei 86 Prozent aus.  Was die Mengen betreffe, könne Südkorea nicht direkt mit dem Riesenmarkt in China verglichen werden, sagte Bräunig. Doch habe sich Südkorea so dynamisch entwickelt, dass allein der Absatz deutscher Autos von 2010 bis 2014 um 165 Prozent gestiegen sei. Allein im vergangenen Jahr waren 143 300 deutsche Autos exportiert worden (28 Prozent mehr als 2013). «Sie wachsen deutlich schneller als der Markt», sagte Bräunig. Der südkoreanische Automarkt legte im vergangenen Jahr um mehr als 9 Prozent auf rund 1,4 Millionen Neuwagen zu. 

Besondere Wertschätzung findet bei den Koreanern die «Clean Diesel-Technologie». «Der Diesel hier in Korea ist der entscheidende Unterschied», sagte Bräunig unter Hinweis auf die Märkte in China und Japan. Als Gründe für die Markterfolge machte er neben der «Diesel-Kompetenz der deutschen Automobilindustrie» auch den Ausbau der Marketingaktivitäten der einzelnen Unternehmen aus.

Daneben wirkten sich das niedrige Zinsniveau, das Wirtschaftswachstum in Südkorea und die Euroschwäche aus. Hersteller aus Deutschland sähen auch für die Zukunft noch «Luft nach oben». Die koreanischen Autohersteller wie Hyundai und Kia seien für die Deutschen starke technologische Wettbewerber. 

Bräunig bemängelte allerdings, dass es trotz des im Juli 2011 in Kraft getretenen Freihandelsabkommens zwischen Südkorea und der Europäischen Union beim Abbau nicht-tarifärer Handelshemmnisse noch «einige Baustellen» gebe. So müssten etwa einzelne Teile, die nach Südkorea eingeführt werden, umständlich markiert werden. «Also Verpackung extra öffnen, zusätzlich koreanisch markieren und Verpackung wieder extra schließen».

Der VDA, der Autohersteller wie Zulieferer als Mitglieder hat, ist auf der Seoul Motor Show mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. 

dpa