Müller-Wohlfahrt verärgert: Bayern-Arzt macht Schluss

Schon öfter soll es Meinungsverschiedenheiten zwischen Pep Guardiola (l) und Teamarzt Müller-Wohlfahrt gegeben haben. Foto: Andreas Gebert
Schon öfter soll es Meinungsverschiedenheiten zwischen Pep Guardiola (l) und Teamarzt Müller-Wohlfahrt gegeben haben. Foto: Andreas Gebert

Nach dem plötzlichen Rücktritt des langjährigen Bayern-Mannschaftsarztes Hans-Wilhelm Mül-ler-Wohlfahrt und seines Stabes könnte es heute erste Antworten auf Fragen nach den genauen Gründen geben. Trainer Pep Guardiola wird in München auf der Pressekonferenz des FC Bayern vor dem Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga bei 1899 Hoffenheim erwartet. Am Samstag soll trotz der Verletzungsprobleme der erste von drei noch fehlenden Siegen auf dem Weg zur 25. deutschen Meisterschaft gelingen.

Weiterhin nicht dabei sein werden die beim 1:3 in der Champions League gegen den FC Porto schmerzlich vermissten Offensivkräfte Franck Ribéry und Arjen Robben. Sie hatten ebenso wie Weltmeister Bastian Schweinsteiger und noch andere Profis am Mittwoch das Viertelfinal-Hinspiel in Portugal verpasst.

Müller-Wohlfahrt teilte in einer Presseerklärung am Donnerstag mit, nach der Partie sei «aus uns unerklärlichen Gründen die medizinische Abteilung für die Niederlage hauptverantwortlich gemacht» worden. Man sehe dadurch das für eine erfolgreiche medizinische Arbeit notwendige Vertrauensverhältnis nachhaltig beschädigt. Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Bayern-Sprecher Markus Hörwick konnte den Schritt zunächst nicht bestätigten. Man habe von der Mitteilung keine Kenntnis und könne sie nicht kommentieren.

Der 72-jährige Müller-Wohlfahrt war seit fast 40 Jahren mit einer kurzen Unterbrechung Mannschaftsarzt der Münchner und betreut auch die deutsche Nationalmannschaft. Zwischen Bayern-Trainer Guardiola und Müller-Wohlfahrt war es in der Vergangenheit bereits zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, das Verhältnis galt als belastet.

Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte vor einem halben Jahr entsprechende Berichte allerdings dementiert und versichert, es gebe keinen medizinischen Dissens bei Bayern München. Vor dem Champions-League-Spiel beim AS Rom im vorigen Oktober widersprach Rummenigge Berichten, es habe einen Streit um die Behandlung und den Operationsort von Thiago gegeben, der nach einem dritten Innenbandteilriss in Barcelona behandelt wurde. Guardiola hatte Thiago gegen den Rat der Bayern-Ärzte nach Spanien geschickt und anschließend erklärt, das sei vielleicht ein großer Fehler gewesen.

dpa