Sport als Mittel gegen Volkskrankheiten

Nach einer Herzmuskelentzündung spielt Daniel Engelbrecht mit einem Defibrillator. Für ihn sei das Training die beste Therapie, sagt der Fußballprofi der Stuttgarter Kickers. Foto: Daniel Maurer
Nach einer Herzmuskelentzündung spielt Daniel Engelbrecht mit einem Defibrillator. Für ihn sei das Training die beste Therapie, sagt der Fußballprofi der Stuttgarter Kickers. Foto: Daniel Maurer

Die Kosten für die Behandlung von Volkskrankheiten steigen seit Jahren. Die Fachleute schauen mehr oder weniger ratlos zu. «Sport als Therapie» soll einen neuen Ansatz bringen - für Patienten und Gesundheitssystem. Es gibt eine ganze Reihe von Leistungs-sportlern, die mit eisernem Willen gegen den Krebs oder andere schwere Krankheiten angekämpft haben und zurück an die Spitze kamen. Bekannte Beispiele sind der US-Radfahrer Lance Armstrong oder der ehemalige Fußballprofi Heiko Herrlich.

Daniel Engelbrecht, ein herzkranker, 24 Jahre junger Stürmer des Drittligisten Stuttgarter Kickers, spielt seit 2014 mit einem aufgesetzten Defibrillator. «Für mich war das Training die beste Therapie, die es gibt», sagte Engelbrecht. «Ich konnte alles andere vergessen. Auch in der Reha hat mir der Sport geholfen, wieder der Alte zu werden, der ich einmal war. Er hilft mir noch heute, im Kopf klar zu bleiben.»

Ob «Sport als Therapie» nicht nur bei Spitzensportlern mit eisernem Willen funktionieren kann, sondern «alltagstauglich» ist, untersucht eine Langzeitstudie der Techniker Krankenkasse (TK). Unter Leitung des Münchner Sportmediziners Martin Halle werden Programme für Herz-Kreislauf-Erkrankte und Diabetiker mit einem Durchschnittsalter von 65 Jahren entwickelt. Ende des Jahres sollen auch Krebspatienten einbezogen werden.

dpa