Kritik an Facebook-Initiative für kostenloses Internet

Mark Zuckerbergs Projekt «Internet.org» soll Menschen in Entwicklungsländern einen kostenfreien Internetzugang zur Verfügung stellen - allerdings nur für ausgewählte Webseiten, unter anderem Facebook. Foto: Andreu Dalmau
Mark Zuckerbergs Projekt «Internet.org» soll Menschen in Entwicklungsländern einen kostenfreien Internetzugang zur Verfügung stellen - allerdings nur für ausgewählte Webseiten, unter anderem Facebook. Foto: Andreu Dalmau

Facebook-Chef Mark Zuckerberg will mit «Internet.org» Menschen in ärmeren Weltregionen ins Netz helfen. Doch es regt sich Kritik: «Internet.org» biete keinen echten Internetzugang, meinen Aktivisten. Aktivisten haben das Projekt von Facebook-Chef Mark Zuckerberg für einen kostenfreien Internet-zugang in Entwicklungsländern kritisiert, weil es keinen echten Zugang zum Netz biete.

Das Programm trägt den Namen «Internet.org» und soll Millionen Handynutzern in ärmeren Ländern den Weg ins Internet ebnen. Sie können damit ausgewählte Webseiten kostenlos ansurfen. Dazu zählt auch Facebook. 

Erst kürzlich hatte Facebook die Regeln geändert: Nun können sich auch andere Webdienste für «Internet.org» bewerben. «Internet.org ist nicht neutral, nicht sicher und nicht das Internet», schreiben die Netzaktivisten der Electronic Frontier Foundation (EFF) auf ihrer Webseite. Ein kostenfreier Internetzugang könnte etwa mit einem begrenzten Freivolumen fürs Surfen geschaffen werden, mit dem Nutzer dann auf allen Webseiten gleichermaßen unterwegs sein können, schlugen sie vor. «Internet.org» ist auf die teilnehmenden Seiten begrenzt.

Auch in den Zielländern ist Facebook-Chef Zuckerberg auf Widerstand gestoßen. «Facebook ist nicht das Internet, und sollte es auch nicht sein», schrieben indische Netzaktivisten an ihn. Die Kritik war so heftig, dass Zuckerberg das Programm schließlich änderte. Nun können sich auch andere Webdienste für «Internet.org» bewerben.

Für die EFF ist «Internet.org» damit immer noch kein echter Netzzugang. Die Aktivisten merkten außerdem an, dass der Datenstrom der Nutzer zuerst durch Rechner von «Internet.org» fließt. Viele Billig-Handys könnten diese Anfragen nicht verschlüsselt schicken. So könnten Behörden die Daten mitlesen, warnte die EFF. Sie fürchtet, dass Facebook zu einem Schrankenwärter für das Internet in Entwicklungsländern wird und Regierungen Druck auf das Unternehmen ausüben könnten, bestimmte Inhalte nicht kostenfrei anzubieten.

dpa