Neue Tarifrunde bei der Post

Die Tarifverhandlungen der Deutsche Post gehen weiter. Foto: Martin Gerten
Die Tarifverhandlungen der Deutsche Post gehen weiter. Foto: Martin Gerten

Es soll weiterverhandelt werden. Die Kontrahenten im Post-Tarifstreit haben aber schon vor dem Start der Gespräche am Montag Wortgefechte über die Medien ausgetragen. Schlechte Vorzeichen für eine Einigung? Nach wochenlangen Warnstreiks stehen Arbeitgeber und Gewerkschaft im Tarifkonflikt bei der Post erneut vor einer schwierigen Verhandlungs-runde. Heute wollen die Delegationen von Verdi und Post erneut versuchen, einen Ausweg aus den festgefahrenen Gesprächen zu finden. Bislang hat es keine Annäherung oder Anzeichen für eine Kompromisslösung gegeben.

Verdi fordert für die rund 140 000 Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Geld sowie eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit um 2,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich. Scheitern die Verhandlungen, sind unbefristete Streiks nicht mehr ausgeschlossen.

Die Gespräche wurden für zwei Tage angesetzt. Kurz vor ihrem Beginn äußerten Verdi-Chef Frank Bsirske und Post-Chef Frank Appel in Interviews harsche Kritik an der jeweiligen Gegenseite.

«Wenn der Post-Vorstand seinen Kurs so weiterfährt, laufen wir auf eine massive Konfrontation zu», sagte Bsirske der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» - und drohte mit einem regulären Arbeitskampf. Appel kritisierte hingegen, Verdi setze Mitarbeiter unter Druck, damit sie sich an den Warnstreiks beteiligen. «Die Beschäftigten werden gemobbt, es wird Angst geschürt, damit sie sich hinter der Gewerkschaft versammeln», sagte er der «Welt am Sonntag». Am Samstag traten bundesweit rund 5000 Kollegen in den Warnstreik.

Hintergrund des Tarifkonflikts ist der Aufbau von 49 regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung. Dort arbeiten heute nach Angaben der Post bereits mehr als 6000 Menschen. Bezahlt werden sie nicht nach dem Haustarif des Unternehmens, sondern nach dem in der Regel niedrigeren Tarif des Speditions- und Logistikgewerbes. Verdi sieht in dem Schritt einen Bruch bestehender Vereinbarungen mit dem Unternehmen über die Fremdvergabe.

dpa