Umzug in Eigenregie: So macht man es den Helfern leicht

Mit Freunden lässt sich ein Umzug kostengünstig stemmen - sie dürfen aber nicht überlastet werden. Unnötige Wege zum Transporter sollten vermieden werden. Foto: Ole Spata
Mit Freunden lässt sich ein Umzug kostengünstig stemmen - sie dürfen aber nicht überlastet werden. Unnötige Wege zum Transporter sollten vermieden werden. Foto: Ole Spata

Umzugshelfer braucht man für diesen einen Tag - aber man will sie auch danach noch zum Freund haben. Daher ist es wichtig, den Umzug und ihren Einsatz gut zu planen und sie nicht zu überfordern. Gute Freunde sind die Basis eines kostengünstigen Umzugs: Sie schleppen die Möbel, räumen Kartons hin und her und schaffen den Hausrat zum neuen Zuhause. Aber ohne gute Organisation vergeuden sie Zeit und Kraft. So macht man es den Helfern so einfach wie möglich:

Wie groß soll der Laster sein?

Grundlage der Planung des Transportes ist der Umfang des Hausrates. «Die Faustregel lautet, dass pro Quadratmeter Wohnfläche drei Viertel Kubikmeter Ladekapazität erforderlich sind», erklärt Dierk Hochgesang vom Bundesverband Möbelspedition und Logistik. «Das sind für eine Drei-Zimmer-Wohnung von 82 Quadratmetern rund 62 Kubikmeter. Dafür muss ein 7,5-Tonnen-Laster zweimal fahren.» Übrigens: Den meisten Umzüglern sei nicht klar, dass das ihre Helfer schon an die Grenzen ihrer Kondition bringen kann. «Zweimal alles ein- und ausladen, da sind viele platt, die diese schwere Arbeit nicht gewohnt sind.» Wie kann ich den Umzug leicht gestalten?

Das Umzugsgut wird schon am Vorabend in stabile Kartons verpackt bereitgestellt - und zwar vollständig. «Oft werden Kleinigkeiten wie Blumentöpfe übrig gelassen, die dann einzeln heruntergetragen werden und sich am Ende als lose Schüttung im Lkw wiederfinden», weiß Hochgesang aus Erfahrung. Wichtig sind stabile Umzugskartons, diese lassen sich besser stapeln - es passt also mehr in den Transporter.

Wie viele Kartons brauche ich eigentlich?

An der Menge der Kartons sollte man nicht sparen. Einer pro Quadratmeter muss es schon sein, mehr schaden nicht. Sie dürfen nicht zu voll gepackt werden, damit die Helfer sie auch tragen können. «15 Kilogramm im Karton sind schon viel», sagt Hochgesang. Denn gerade Laien heben die Lasten oft nicht rückenfreundlich.

Wie packe ich Geschirr am besten ein?

Empfindliche Gegenstände wie Glas und Geschirr sind besonders sorgfältig zu behandeln. Jedes Teil muss separat eingewickelt werden, am besten in Packseide. Teller werden auf ausreichend zerknülltem Packpapier einzeln hochkant in den Karton gestellt und die Lücken mit Papier ausgestopft. Gläser benötigen eine Manschette aus Papier oder Pappe. Sie sollten, wie auch die Tassen, mit der Öffnung zum Boden im Karton stehen. Damit halten sie dem Druck besser stand.

Was ist noch zu beachten?

Flachbildschirme, Stereoanlagen oder Computer sind am besten in ihrer Originalverpackung oder in Luftpolsterfolie und Packdecken aufgehoben. Waschmaschinen brauchen eine Transportsicherung, damit die Trommel nicht ausschlägt. «Das sind vier große Schrauben», erklärt Hochgesang. «Die hat eigentlich jeder zu Hause, aber kaum jemand erinnert sich daran.» Kühl- und Gefrierschränke dürfen nur in abgetautem Zustand transportiert werden. «Keiner möchte beim Schleppen die Brühe abbekommen oder darauf ausrutschen.» Außerdem könnte das auslaufende Tauwasser im Transporter Kartons durchweichen.

Wie sichere ich den Weg zum Transporter ab?

In dieser Stresssituation passiert es leicht, dass jemand stürzt oder sich verletzt», sagt Susanne Woelk von der Aktion Das Sichere Haus. Eine besondere Gefahrenstelle ist die Treppe. «Mit dem vollgepackten Umzugskarton in den Händen wird oft die erste oder letzte Stufe übersehen», erklärt Woelk. «Deshalb ist es ratsam, die Treppenstufen vorher abzuzählen und sich beim Gehen immer wieder vor Augen zu führen, wo man gerade ist.» Es gilt, trotz aller Hektik den Überblick zu bewahren und Vorkehrungen zu treffen. «Wer eine Lampe abschraubt, muss vorher die Sicherung rausdrehen, sonst wird’s gefährlich.» Wichtig sind auch Pausen.

dpa