Metro-Tochter Real kündigt Ausstieg aus der Tarifbindung an

Den aktuellen Mitarbeitern will Real einen Bestandsschutz anbieten. Foto: Oliver Berg/Archiv
Den aktuellen Mitarbeitern will Real einen Bestandsschutz anbieten. Foto: Oliver Berg/Archiv

Die Metro-Tochter Real will aus der Tarifbindung aussteigen und bietet der Gewerkschaft Verdi Verhandlungen über einen Haustarifvertrag an. Hintergrund der Entscheidung sei die wettbewerbsverzerrende Umsetzung des Flächentarifvertrags durch einzelne Handelsunternehmen.

Unternehmen ohne Tarifvertrag hätten jedoch deutlich bessere Kostenstrukturen als tarifgebundene Betriebe im deutschen Handel. Die Gewerkschaft Verdi war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

«Diese schwierige Lage hat Real selbst nicht geschaffen. Wir müssen aber um konkurrenzfähig zu bleiben, darauf reagieren», sagte Real-Arbeitsdirektor Jörg Krämer einer Mitteilung zufolge. Metro-Chef Olaf Koch bezifferte in einem Interview mit der «Wirtschaftswoche» den Personalkostennachteil des Unternehmens im Vergleich zu seinen Konkurrenten auf «bis zu 30 Prozent».

Für die aktuellen Mitarbeiter werde das Unternehmen jedoch einen Bestandsschutz anbieten, so dass die Entgelte der heutigen Beschäftigten unverändert blieben, hieß es.

dpa