Minizins schiebt Bauboom in Deutschland an

Trotz des Anstiegs beim Wohnungsbau in den vergangenen Jahren sieht die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) weiterhin einen «enormen Nachholbedarf für bezahlbares Wohnen». Foto: Jens Büttner
Trotz des Anstiegs beim Wohnungsbau in den vergangenen Jahren sieht die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) weiterhin einen «enormen Nachholbedarf für bezahlbares Wohnen». Foto: Jens Büttner

Die niedrigen Zinsen haben den anhaltenden Bauboom in Deutschland im vergangenen Jahr zusätzlich befeuert.

Insgesamt wurden 2014 rund 245 300 Wohnungen fertiggestellt, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 30 500 Wohnungen oder 14,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

«Damit sind die Wohnungsfertigstellungen zum vierten Mal in Folge kräftig gestiegen», betonten den Statistiker. 2013 hatte das Plus bei 7,2 Prozent, 2012 bei 9,5 Prozent und 2011 sogar bei 14,6 Prozent gelegen.

Besonders stark zogen Investitionen in Mehrfamilienhäuser mit mindestens drei Wohnungen an: Mit 101 000 dieser Wohngebäude wurden 28 Prozent mehr fertiggestellt als im Vorjahr. Trotz des Anstiegs beim Wohnungsbau in den vergangenen Jahren sieht die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) weiterhin einen «enormen Nachholbedarf für bezahlbares Wohnen»: «In vielen Städten kann sich der Otto Normalverbraucher kaum noch eine Wohnung leisten», sagte der Stellvertretende IG-BAU-Bundesvorsitzende Dietmar Schäfers am Donnerstag laut Mitteilung.

Die Situation werde durch die wachsende Zahl von Zuwanderern verschärft. Allein für dieses Jahr bezifferte Schäfers die Nettozuwanderung auf rund eine halbe Million Menschen. «Wir brauchen mindestens 300 000 neue bezahlbare Wohnungen pro Jahr.»

dpa