ICE-Strecke München-Berlin droht lange Verzögerung

Die bereits fertiggestellte Unstruttalbrücke bei Karsdorf (Sachsen-Anhalt). Die neue Bahnstrecke soll ab 2017 die Fahrzeit von München nach Berlin auf weniger als vier Stunden senken. Foto: Jan Woitas
Die bereits fertiggestellte Unstruttalbrücke bei Karsdorf (Sachsen-Anhalt). Die neue Bahnstrecke soll ab 2017 die Fahrzeit von München nach Berlin auf weniger als vier Stunden senken. Foto: Jan Woitas

Deutschlands größte Bahnbaustelle auf der ICE-Strecke zwischen München und Berlin droht nach einem Bericht der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (HAZ) finanziell und zeitlich aus dem Ruder zu laufen.

Weil das Bonner Eisenbahnbundesamt sich weigere, eine neuartige Gleisbett-Konstruktion auf dem rund 20 Kilometer langen Bauabschnitt Saale-Elster-Talbrücke zuzulassen, könnte ein Millionen Euro teurer Rück- und Neubau der erneuerten Strecke nötig werden, schreibt das Blatt (Mittwoch). Ein Bahnsprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur hingegen: «Wir gehen davon aus, dass wir die Strecke planmäßig am Jahresende in Betrieb nehmen.»

Der Streckenabschnitt mit mehreren Brücken soll die Fahrzeit zwischen Berlin und München deutlich verkürzen. Für die Brücken in dem Streckenabschnitt laufe das Zulassungsverfahren noch, sagte der Bahnsprecher. Die Zulassung setze Messfahrten voraus, die teilweise noch absolviert werden müssten.

Der Zeitung zufolge geht es um eine Betonausgleichsschicht. Solche stark belasteten Betonschichten dürften nur mit Stahl bewehrt eingebaut werden. Dies sei bei den ICE-Brücken über das Elster-Saale-Tal nicht erfüllt, heißt es dem Bericht unter Berufung auf Bahn-Kreise.

Der Bahnsprecher bestätigte Informationen der «HAZ», wonach Konzernvertreter an diesem Donnerstag in Berlin mit Vertretern des Eisenbahnbundesamtes und des Bundesverkehrs-ministeriums über die Zulassung sprechen werden. Der Konzern sprach von einem normalen Zulassungsverfahren.

dpa