BIHK: Kompromiss als ersehntes Signal für Energiewende

Die Einigung der Großen Koalition in Berlin auf einen „Energie-Kompromiss“ hält Eberhard Sasse, Präsident des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK), für den ersehnten Startschuss zum Gelingen der Energiewende. „Aus 2 minus x wird 2. Die bayerische Wirtschaft begrüßt, dass die zwei Stromtrassen von Nord nach Süd ohne Wenn und Aber kommen. Die Erkenntnis, dass dieser Ausbau notwendig ist, musste sich durchsetzen, weil nur so die Versorgungssicherheit der heimischen Unternehmen und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit gewährleistet wird.“

Zu Trassenführungen und technischen Umsetzungen müssten nun laut Sasse rasch weitere Entscheidungen folgen. „Noch ist die Berliner Einigung nur der Startschuss. Ziel des langen Rennens namens Energiewende ist ein tragfähiger Mix an Energiequellen in Deutschland“, sagt Sasse. Nach wie vor könnten Milliarden-Mehrkosten und erhebliche Bau-Verzögerungen die bayerische Wirtschaft bedrohen. „Auch nach der Berliner Einigung ist der Ausstiegsfahrplan aus der Atomenergie bis 2022 nicht gesichert.“ Mehr Energie-Effizienz, etwa durch steuerliche Förderung von energetischer Gebäudesanierung, sei zudem nötig.

Bayerns Wirtschaft sei bereit, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Berlin solle aber realistisch bleiben. „So lange etwa in Europa veraltete Kraftwerke laufen, wird das Abschalten deutscher Atommeiler für die Gesamtbilanz wenig bringen“, meint Sasse.

hk