DIW sieht viele Risiken für die deutsche Wirtschaft

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Foto: Christoph Schmidt
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Foto: Christoph Schmidt

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat angesichts der guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland vor einer gefährlichen Selbstzufriedenheit gewarnt. «Wir haben das Gefühl: Uns geht’s gut, die Wirtschaft boomt und wir haben einen Jobaufbau», sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher beim Verbandstag des Genossenschaftsverbands Bayern in Unterschleißheim bei München.

Diese Momentaufnahme dürfe aber nicht vergessen lassen, dass Deutschland noch vor zehn Jahren der kranke Mann Europas war und immer noch vor gewaltigen Herausforderungen stehe. «Wir sollten uns selbstkritisch fragen, wie es weitergeht.» 

«Wir sollten uns selbstkritisch fragen, wie es weitergeht.»  Als großes Problem für die langfristige Entwicklung der deutschen Wirtschaft sieht Fratzscher die geringen Investitionen an, mit denen Deutschland anderen Ländern in Europa hinterher hinke.

Auch bei der private Vermögensvorsorge schneide Deutschland besonders schlecht ab. «Die Antwort liegt darin, dass wir Deutschen unheimlich schlecht sparen», sagte er. Statt auf Immobilien oder Aktien zu setzen, legten die meisten Deutschen ihr Geld immer noch auf das Sparbuch, wo es wegen der Mini-Zinsen an Wert verliere. «Die Niedrigzinsphase ist eine Katastrophe für den Sparer.»

dpa