Zalando-Umsatz wächst stärker als erwartet

Der Zalando-Umsatz wuchs nach vorläufigen Berechnungen um 33 bis 35 Prozent auf 727 Millionen bis 738 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Foto: Jörg Carstensen
Der Zalando-Umsatz wuchs nach vorläufigen Berechnungen um 33 bis 35 Prozent auf 727 Millionen bis 738 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Foto: Jörg Carstensen

Je nachdem, wie Käufer im Internet bezahlen, hat ein Händler höhere Kosten. Diese Bezahlkosten schmälern beim Modehändler Zalando derzeit den Gewinn. Beim Umsatz dagegen läuft es besser als geplant. Der Mode-Versandhändler Zalando ist von April bis Juni deutlich stärker gewachsen als erwartet.

Höhere Kosten für die Bezahlvorgänge der Kunden belasteten aber das operative Ergebnis, das möglicherweise schwächer ausfällt als im Vorjahreszeitraum, wie aus vorläufigen Zahlen hervorgeht.

Das MDax-Unternehmen kündigte an, Mitte August die Wachstumsprognose für das laufende Jahr vielleicht zu korrigieren. Näher wollte sich eine Sprecherin sich dazu am Dienstag nicht äußern. Der Umsatz wuchs nach vorläufigen Berechnungen um 33 bis 35 Prozent auf 727 Millionen bis 738 Millionen Euro, wie Zalando mitteilte. Das Wachstum fiel damit deutlich höher aus als Analysten erwartet hatten und sich Zalando selbst zum Ziel gesetzt hatte.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) liege zwischen 22 und 37 Millionen Euro, im Vorjahrjahresquartal waren es 35 Millionen gewesen. Hier würde Zalando die eigenen Ziele nur erfüllen, wenn das endgültige Ergebnis am oberen Ende der Spanne liegt.

Die Ebit-Marge - was vom Umsatz als Gewinn hängen bleibt - sei durch vorübergehend gestiegene Kosten für die Zahlungsabwicklung gestiegen, hieß es.

Händler müssen etwa bei Bezahlungen per Rechnung mit höheren Kosten rechnen, zum Beispiel für Bonitätsprüfungen und Mahnungen. Die detaillierten Geschäftszahlen will Zalando am 13. August veröffentlichen.

Im ersten Halbjahr liegt das Unternehmen mit einem Umsatzanstieg um 31 bis 32 Prozent deutlich über dem bisher gesetzten Ziel. Die im Herbst für 21,50 Euro das Stück an die Börse gebrachte Aktie hatte zuletzt deutlich an Wert gewonnen und in der Erwartung starker Zahlen erst vergangene Woche ein Rekordhoch erreicht. Der Versandhändler ist an der Börse mit rund acht Milliarden Euro bewertet. Am Dienstag gab der Kurs zunächst nach.

dpa