Pharma-Geschäft boomt bei Bayer wie noch nie

Das Werk der Bayer AG im Chemiepark in Leverkusen. Foto: Oliver Berg/Archiv
Das Werk der Bayer AG im Chemiepark in Leverkusen. Foto: Oliver Berg/Archiv

Nach der beschlossenen Trennung vom Kunststoffgeschäft steht Bayer schon heute besser da als je zuvor. Die boomende Pharmasparte hält das Unternehmen auf Rekordkurs. 

Ein florierendes Gesundheitsgeschäft und eine stabile Entwicklung der Sparten Agrar und Kunststoffe halten den Bayer-Konzern auf Rekordkurs.

Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz um 16,5 Prozent auf fast 24 Milliarden Euro und der Gewinn um mehr als 3,3 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Im zweiten Quartal verbesserte sich der Überschuss sogar um 21 Prozent. 

Vorstandschef Marijn Dekkers sprach am Mittwoch von einer erfreulichen Entwicklung, vor allem in der Sparte Gesundheit mit den neuen Pharma-Produkten. Diese entwickeln sich immer stärker zu den tragenden Pfeilern des Geschäftes: Erstmals erlöste Bayer mit den zwei Krebsmitteln, einem Blutgerinnungshemmer und Augenmedikament sowie einem Lungenhochdruckmittel mehr als 1 Milliarde Euro in einem Quartal. Dekkers hatte vor einiger Zeit eine Jahresumsatzvolumen für diese Medikamente in der Spitze von 7,5 Milliarden Euro genannt.

Unterdessen passte Bayer seine Umsatzprognose aufgrund veränderter Wechselkurse und dem nicht mehr fortzuführenden Diabetes-Geschäft an. Statt Erlösen von 48 Milliarden bis zu 49 Milliarden Euro rechnet der Konzern bis zum Jahresende mit Umsätzen in einer Größenordnung von 47 Milliarden Euro. Bis zum Jahresende geht Bayer zudem von Sonderaufwendungen in Höhe von 900 Millionen Euro aus. Diese entfielen hauptsächlich auf die Integration der erworbenen Konsumgeschäfte von Merck & Co (USA) und den erwarteten Kosten für den Börsengang von Bayer MaterialScience.

Bei der Abspaltung der Kunststoffsparte komme das Unternehmen planmäßig voran, hieß es weiter. Der Teilkonzern, der im zweiten Quartal vor allem von niedrigeren Rohstoffkosten und einer verbesserten Nachfragesituation profitierte, startet am 1. September unter seinem neuen Namen Covestro. Bis spätestens Mitte 2016 soll das Unternehmen an die Börse gebracht werden.

Die starken Geschäftszuwächse des Bayer-Konzerns im zweiten Quartal feierten Börsianer unteressen mit einem deutlichen Kursaufschlag für die Bayer-Aktie. Mit einem Plus von zeitweise mehr als 4 Prozent gehörte der Anteilsschein im Tagesverlauf zu den klaren Gewinnern im DAX.

dpa