Ölpreise bleiben auf Dauertief

Auf der Ölnachfrage lastet die konjunkturelle Schwäche Chinas sowie weiterer Schwellenländer, sagen Händler. Foto: Paul Buck
Auf der Ölnachfrage lastet die konjunkturelle Schwäche Chinas sowie weiterer Schwellenländer, sagen Händler. Foto: Paul Buck

Seit Mitte 2014 haben die Ölpreise eine rasante Talfahrt hingelegt. Im Frühjahr berappelten sie sich etwas - nur um danach abermals stark einzuknicken. Der Preis des «Schwarzen Goldes» hängt von vielem ab. Rohöl bleibt so billig wie seit langem nicht. In den vergangenen fünf Wochen ist der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent um fast 20 Prozent gefallen und rutschte zu Beginn der Woche erstmals seit Januar wieder unter 50 Dollar je Barrel (159 Liter).

Am Dienstag unterbrachen die Ölpreise vorerst ihre Talfahrt. Experten sehen den Ölmarkt aber weiter unter Druck. Auch die Spritpreise hatten in Deutschland zu Beginn der Ferienzeit nach Angaben des Mineralölwirtschaftsverbands zuletzt etwas nachgegeben.

Brent zur Lieferung im September kostete am Dienstag zeitweise wieder leicht über 50 Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) wurde um 77 Cent höher bei 45,94 Dollar gehandelt. Am Ölmarkt war zwar von einer Gegenbewegung die Rede. Erst am Montag hatten die Ölpreise aber ihren jüngsten Sinkflug beschleunigt und um etwa vier Prozent nachgegeben. Fachleute nannten mehrere Gründe, warum das Preistief anhalten könnte - darunter das unverändert hohe Angebot aus Staaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Mittlerweile wird das Fördervolumen des Ölkartells auf durchschnittlich mehr als 32 Millionen Barrel pro Tag geschätzt, obwohl die Opec eigentlich nur 30 Millionen Barrel anpeilt.

Auf der Ölnachfrage lastet die konjunkturelle Schwäche Chinas sowie weiterer Schwellenländer. Hinzu kommt der starke US-Dollar, der Erdöl für Abnehmer etwa aus Europa verteuert. Einige Rohstoffexperten wollen weiterhin fallende Ölpreise daher nicht ausschließen. «Die Kombination aus einer schwächelnden Nachfrage aus Fernost und der mehr als auskömmlichen Versorgungslage ist schon als explosive Mischung zu beurteilen», sagte Frederik Kunze von der NordLB.

Der Preis für Opec-Rohöl sank zuletzt weiter. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Montag bei 48,40 Dollar pro Barrel (159 Liter) gelegen habe. Das waren 2,10 Dollar weniger als am Freitag. Das Kartell berechnet seinen Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten.

dpa