Klares Votum der Trainer: Die Bayern werden Meister

Coach Pep Guardiola ist mit dem FC Bayern wieder der klare Meisterfavorit. Foto: Andreas Gebert
Coach Pep Guardiola ist mit dem FC Bayern wieder der klare Meisterfavorit. Foto: Andreas Gebert

Die Bayern werden's wieder - davon ist auch Herausforderer Dieter Hecking überzeugt. «Im Normalfall ist der FC Bayern München auch in dieser Saison das Maß aller Dinge», sagte der Chefcoach des VfL Wolfsburg und Trainer des Jahres 2015.

Nicht nur der Coach des Meisterschaftszweiten und Pokalsiegers traut dem Starensemble von der Isar den historischen Triumph zu. 16 der 18 Bundesliga-Trainer geben in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur den gefahrlosen Meistertipp ab: FC Bayern!

Erstmals in der Bundesligageschichte könnten die Münchner zum vierten Mal nacheinander den Titel und damit ihren insgesamt 26. holen. Trainer Pep Guardiola hat richtig Lust darauf: «Es ist nicht einfach, aber das ist ein gutes Ziel für uns. Diese Spieler können das zum ersten Mal schaffen», sagte der 44 Jahre alte Spanier. Die Prognosen der Konkurrenz lassen nur ganz wenige Zweifel zu. Denn in der Gesamtheit ihrer Möglichkeiten seien die Bayern «einfach noch zu weit entfernt vom Verfolgerfeld», sagt Hecking. Gleichwohl sieht er hinter den Bayern Teams wie Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Schalke 04 «und auch uns, die Druck auf die Bayern aufbauen werden». Den Gewinn des Supercups mit 5:4 im Elfmeterschießen gegen die Bayern dürfte Hecking dabei auf keinen Fall zu hoch bewerten.

Nur zwei der 18 Trainer sind nicht klipp und klar auf Bayern-Kurs: Martin Schmidt vom FSV Mainz 05 und der Kölner Peter Stöger. Schmidt rechnet «mindestens mit einem Dreikampf um die Tabellenspitze». Der BVB mit Jürgen-Klopp-Nachfolger Thomas Tuchel und Heckings VfL werden den Bayern «das Leben sehr schwer machen, vielleicht mit einem überraschenden Ausgang im Saisonfinale».

Der Österreicher Stöger bezeichnete Guardiola und Co. auch ohne den zu Manchester United gewechselten Bastian Schweinsteiger als «das Nonplusultra im deutschen Fußball». Stöger glaubt indes, dass das eine oder andere Team es schaffen kann, die Titelentscheidung länger hinauszuzögern.

Ansonsten stimmen alle überein: Den Bayern wird nichts streitig gemacht werden können. Roger Schmidt von Bayer Leverkusen nennt die Gründe für seine Prognose und die der anderen 15, die sich klar auf die Münchner festlegten: «Sie haben den besten Kader, einen Top-Trainer und sind klarer Favorit auf die Meisterschaft.»

Gladbach-Coach Lucien Favre nannte bei der dpa-Umfrage einen Wunsch: Es sei «mal wieder Zeit für einen anderen Meister». Aber wenn alles normal laufe, seien die Bayern «natürlich der Topfavorit». Der Schweizer sieht vor allem die Wolfsburger als den Bayern-Konkurrenten mit den besten Chancen. Für BVB-Mann Tuchel sind die Bayern «klarer Favorit. Bayern und Pep waren zwei Jahre eine Klasse für sich.»

Die Deutsche Presse-Agentur hatte den Trainern die Frage gestellt, ob Bayern München erstmals zum vierten Mal nacheinander Meister werden kann und welche Vereine dem Titelverteidiger gefährlich werden können. Die Antworten im Wortlaut:

Pep  Guardiola  (Bayern München): «Keine andere Mannschaft in der Bundesliga hat viermal in Folge die Bundesliga gewonnen. Das bedeutet nur eines: Es ist schwer. Es ist nicht einfach, aber das ist ein gutes Ziel für uns. Diese Spieler können das zum ersten Mal schaffen.

Dieter Hecking (VfL Wolfsburg): «Im Normalfall ist der FC Bayern München auch in dieser Saison das Maß aller Dinge. Von ihren Möglichkeiten insgesamt sind die Münchner einfach noch zu weit entfernt vom Verfolgerfeld. Gleichwohl sehe ich hinter den Bayern einige Mannschaften wie Gladbach, Leverkusen, Dortmund, Schalke und auch uns, die Druck auf die Bayern aufbauen werden.»

Lucien  Favre  (Borussia Mönchengladbach): «Wenn alles normal läuft, sind die Bayern natürlich der Topfavorit. Aber es ist auch mal wieder Zeit für einen anderen Meister. Wolfsburg hat da sicher die besten Chancen, denn sie haben keinen Spieler abgegeben und zusätzlich gute neue Spieler verpflichtet. Dortmund und Schalke wollen sicher auch wieder vorne eingreifen.»

Roger Schmidt (Bayer Leverkusen): «Natürlich können die Bayern das, denn sie haben den besten Kader, einen Top-Trainer und sind klarer Favorit auf die Meisterschaft. Aber es ist wie immer ein offenes Rennen und für die Münchner kein Selbstläufer. Wolfsburg, Dortmund und Schalke haben wegen ihrer finanziellen Möglichkeiten die besten Aussichten, oben dranzubleiben. Auch Gladbach wird wieder eine Rolle spielen. Wir in Leverkusen wollen das Beste aus uns herausholen. Was das im Ergebnis letztlich bedeutet, wird man sehen.»

Markus Weinzierl (FC Augsburg): «Klar, dass Bayern der große Titelfavorit ist und über den anderen steht. Dann gibt es die Verdächtigen, die auch im letzten Jahr die Verfolger waren. Die einzigen, die da nicht geplant waren, das war der FC Augsburg im letzten Jahr.»

André Breitenreiter (FC Schalke 04): «Ich tippe auf Bayern München als deutscher Meister, sie sind einfach der absolute Topfavorit. Als Bayern-Jäger sehe ich den VfL Wolfsburg.»

Thomas  Tuchel  (Borussia Dortmund): «Der FC Bayern ist klarer Favorit. Bayern und Pep waren zwei Jahre eine Klasse für sich.»

Markus  Gisdol  (1899  Hoffenheim  ): «Im vergangenen Jahr habe ich mit meinem Meistertipp Borussia Dortmund ziemlich danebengelegen. Deshalb setze ich in dieser Saison auf die Bayern und sage: Ja, der FCB wird Meister.»

Armin Veh (Eintracht Frankfurt): «Ja. Die schärfsten Konkurrenten sind für mich Wolfsburg, Leverkusen und Dortmund.»

Viktor   Skripnik  (Werder Bremen): «Der FC Bayern ist der große Favorit dieser Meisterschaftsrunde. Sie haben gute Chancen, diesen historischen Rekord aufzustellen. Zu den Konkurrenten zähle ich die üblichen Verdächtigen: Wolfsburg, Dortmund, Leverkusen, Schalke und Mönchengladbach.»

Martin Schmidt (FSV Mainz 05): «Ich rechne mindestens mit einem Dreikampf um die Tabellenspitze. Dortmund und Wolfsburg werden den Bayern das Leben sehr schwer machen, vielleicht mit einem überraschenden Ausgang im Saisonfinale.»

Peter  Stöger  (1. FC Köln): «Ich habe schon im Vorjahr gesagt, dass es mir nicht zusteht, über Meisterchancen der einzelnen Mannschaften zu sprechen. Dabei möchte ich grundsätzlich auch bleiben. Natürlich ist der FC Bayern München das Nonplusultra im deutschen Fußball, aber auch in anderen Clubs wird hervorragende Arbeit geleistet. Insgesamt hat sich in meinem ersten Jahr als Bundesligatrainer die Tatsache bestätigt, dass die Liga sehr ausgeglichen und dadurch spannend ist. Zwar sind die Bayern letzte Saison vorneweg marschiert, aber ich traue es dem einen oder anderen Team zu, diese Entscheidung in der kommenden Saison länger offen zu halten.»

Michael Frontzeck (Hannover 96):«Die Bayern werden auch in der neuen Saison das Maß aller Dinge sein. Die vierte Meisterschaft in Folge ist für den Club ein großes Ziel, um auch hier eine Bestmarke zu setzen. Ähnlich wie in der vergangenen Saison sehe ich den VfL Wolfsburg und Borussia Mönchengladbach als Verfolger.»

Alexander Zorniger (VfB Stuttgart): «Favorit auf den Gewinn der Meisterschaft ist der FC Bayern. Ich bin gespannt, welche Rolle der VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen im Titelkampf spielen können."

Pal  Dardai  (Hertha BSC): «Bayern München wird wieder Meister.»

Bruno Labbadia (Hamburger SV): «Bayern München geht, wie jedes Jahr, als klarer Titelfavorit ins Rennen. Sie werden nur ganz, ganz schwer zu stoppen sein. Wolfsburg wird sicher probieren, den Bayern das Leben so schwer wie möglich zu machen. Auch Gladbach und Leverkusen greifen wieder oben an.»

Ralph  Hasenhüttl  (FC Ingolstadt): «Ja. Der einzige Club, der sie daran hindern kann, wird Wolfsburg sein.»

Dirk Schuster (SV Darmstadt 98): «Ja. Für mich ist der FC Bayern die beste Mannschaft, nicht nur in Europa, sondern auf dem ganzen Globus. Dahinter ist vieles offen, aber ich rechne mit Gladbach, Wolfsburg und Leverkusen. Auch Dortmund wird wieder ganz oben dabei sein.»

dpa