Windpark-Entwickler PNE schreibt wieder schwarze Zahlen

PNE hatte zuletzt mit tumultartigen Szenen bei seiner Hauptversammlung im Juni für Aufsehen gesorgt. Foto: Ingo Wagner/Archiv
PNE hatte zuletzt mit tumultartigen Szenen bei seiner Hauptversammlung im Juni für Aufsehen gesorgt. Foto: Ingo Wagner/Archiv

Rote Zahlen und interne Querelen: Beim Cuxhavener Windpark-Entwickler PNE Wind war zuletzt einiges los. Nun hat der Konzern die Bilanz des ersten Halbjahres vorgestellt. Vor dem Hintergrund eines internen Machtkampfes hat der Windpark-Entwickler PNE Wind am Montag eine positive Halbjahres-Bilanz vorgestellt.

Vor allem wegen des Verkaufs von Anteilen der britischen Tochtergesellschaft lag der Überschuss in den ersten sechs Monaten 2015 bei 18,4 Millionen Euro, nach einem Minus von 2,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Mit dem Verkauf der Anteile an der britischen Tochtergesellschaft habe das Unternehmen die Ergebnissituation deutlich verbessert, erläuterte Vorstandschef Martin Billhardt in Cuxhaven. Die Investition in das Projekt zahle sich nun aus. PNE Wind hatte im Juni für 103 Millionen Pfund (141,3 Mio Euro) seine Anteile an der britischen Tochtergesellschaft PNE Wind UK verkauft. Der Umsatz des Windpark-Projektierers sank im ersten Halbjahr jedoch deutlich auf 71,9 Millionen Euro, nach 117,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang sei vor allem auf die Entwicklung des Projekts YieldCo zurückzuführen, das noch zu keiner Umsatzrealisierung geführt habe, hieß es. In der YieldCo werden Windparks gebündelt, die Einheit soll anschließend ganz oder anteilig veräußert werden.

Das Unternehmen hatte zuletzt mit tumultartigen Szenen bei seiner Hauptversammlung im Juni für Aufsehen gesorgt. Die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie die vorgeschlagene Abberufung von Kontrolleuren sorgten für heftige Diskussionen. Der Vorstand hatte die Versammlung abgebrochen, ohne ein Abstimmungsergebnis verkünden zu können.

Hintergrund der Querelen ist ein interner Machtkampf: Ende 2014 hatte das Unternehmen seinem Aufsichtsrat Volker Friedrichsen eine Mandatsniederlegung nahelegt, weil er sein Amt nicht mehr objektiv führen könne. Friedrichsen hatte den Grundstein für die Unternehmensgruppe WKN aus Husum gelegt, die 2013 mehrheitlich an die PNE überging. Der Deal machte Friedrichsen zum PNE-Großaktionär. Das Unternehmen hält ihn aber wegen noch ungeklärter Schadenersatzansprüche im Zusammenhang mit dem WKN-Kauf für befangen.

Ende Juli war der Machtkampf zunächst vertagt worden, bei einer Sitzung des Aufsichtsrats gab es nach Firmenangaben keine Beschlüsse. Nach einem «Handelsblatt»-Bericht hatten die sechs Aufsichtsräte des Unternehmens über die Abberufung von Vorstandschef Billhardt entscheiden wollen.

dpa