Junge Nutzer sind im Netz besonders gefährdet

Jugendliche surfen unbesorgt durchs Internet. So werden sie leicht zu Opfern von Kriminellen. Foto: Tobias Hase
Jugendliche surfen unbesorgt durchs Internet. So werden sie leicht zu Opfern von Kriminellen. Foto: Tobias Hase

Als junger Internetnutzer ist die Chance, Opfer von Identitätsklau und Co. zu werden, deutlich höher. Grund sind laut der Initiative Deutschland sicher im Netz Nachlässigkeit und mangelnde Kenntnisse der Jugendlichen. Sie sind mit Computer und Smartphone aufgewachsen und beherrschen die vielen Funktionen der Geräte im Schlaf. Bei den Risiken sieht das aber häufig anders aus.

Jugendliche werden im Netz besonders häufig Opfer von Identitäts- oder Datenklau. Am meisten gefährdet sind die 16- bis 19-Jährigen. 

Laut dem Sicherheitsindex 2015 der Initiative Deutschland sicher im Netz (DsiN) waren vier von fünf Internetnutzern (83 Prozent) in dieser Altersgruppe in den vergangenen zwölf Monaten von mindestens einem Sicherheitsvorfall betroffen. Das kann der unerwünschte Versand von E-Mail im eigenen Namen sein oder Identitätsdiebstahl in sozialen Netzen. Ursachen sind laut der Studie häufig Sorglosigkeit und nachlässiges Verhalten. So wechselt etwa nur weniger als jeder zweite Jugendliche regelmäßig Passwörter für seine Onlinekonten, 40 Prozent nutzen keine Logout-Funktion, um sich sicher von Internetdiensten abzumelden. Immerhin ein knappes Drittel (30 Prozent) öffnet Links oder Dateianhänge, ohne sie vorher zu prüfen, 28 Prozent schützen ihren Rechner nicht mit Firewalls vor Angriffen aus dem Netz.

DsiN rät Internetnutzern aller Altersgruppen zu aufmerksamem Verhalten im Netz. Dazu gehört, sich vor dem Eröffnen eines Nutzerkontos die Datenschutzerklärungen anzusehen. Für jeden Dienst sollte außerdem ein eigenes Konto mit eigenem Benutzernamen und Passwort angelegt werden. Grundsätzlich sollten persönliche Daten nur dann preisgegeben werden, wenn die für das Funktionieren eines Angebots unbedingt notwendig ist. Es gilt: je weniger, desto besser.

Um nicht Opfer von Phishing-Betrügern zu werden, die mit trickreich nachgebauten Webseiten an Nutzernamen, Passwörter oder Onlinebanking-TAN-Codes, raten die Experten außerdem, niemals TAN-Codes außerhalb der gewohnten Onlinebankingumgebung einzugeben. Auch Passwörter sollten nicht per E-Mail verschickt, oder in verdächtige Formulare eingetragen werden.

Für den DsiN-Sicherheitsindex 2015 wurden von TNS Infratest 2010 Internetnutzer befragt.

dpa