
Dem Ausbau der ökologischen Landwirtschaft können aus Sicht der Grünen im Bundestag nur zusätzliche Finanzhilfen neuen Schwung verleihen.
«Es braucht Geld», sagte der agrarpolitische Fraktionssprecher Friedrch Ostendorff der Deutschen Presse-Agentur. «Wir brauchen unbedingt Betriebe, die umstellen.» Die Grünen wollen sich laut Ostendorff deshalb für staatliche Umbauhilfen einsetzen, um konventionelle Ställe «zukunftsfähig und artgerecht» zu machen.
Die deutsche Öko-Landwirtschaft wächst nach Jahren der Expansion inzwischen sehr langsam. Von 2013 auf 2014 nahm die Fläche nur noch leicht zu, von 1 044 955 Hektar auf 1 047 633 Hektar. Die Zahl der Betriebe stieg von 23 271 auf 23 398. Die Bundesregierung strebt einen Flächenanteil von 20 Prozent an - bisher sind es 6,3 Prozent. Ostendorff, der selbst einen Öko-Bauernhof in der Nähe von Dortmund hat, widersprach der These, dass sich Bio nicht rechne: «Durch den Umstieg auf ökologischen Landbau haben gerade kleinere Betriebe überleben können, die sonst im Strukturwandel längst verschwunden wären.» Die Bio-Bauern litten aber besonders unter den Pachtpreisen, «die total explodiert sind». Aus der Nachbarschaft höre er derzeit von Summen von weit über 1000 Euro pro Hektar. Vor allem die - inzwischen zurückgefahrene - Förderung von Biogasanlagen und der verstärkte Maisanbau hätten zu «irrsinnigen Verwerfungen» geführt. «Solche Pachtpreise können wir nicht erwirtschaften», sagte er.
dpa