Sophie Auster: Begabte Sängerin mit Glamour

Sophie Auster hat sich nach ihrem Debüt ordentlich Zeit gelassen. Foto: Adrian Mesko
Sophie Auster hat sich nach ihrem Debüt ordentlich Zeit gelassen. Foto: Adrian Mesko

Ihr Debüt sorgte vor neun Jahren für reichlich Rauschen im Blätterwald («So schön und so begabt»). Dann kam nicht mehr viel von Sophie Auster, Tochter der US-Schriftsteller Paul Auster und Siri Hustvedt. Doch das ändert sich nun.

Sophie Auster ist zwar gerade erst 28 geworden - eigentlich ein gesundes Alter für die zweite Studioplatte einer jungen Sängerin. Doch nach dem Erfolg von «Sophie Auster» (2006) bei der Kritik und viel Lob aus Literatenkreisen hatte man erwartet, dass die auch als Schauspielerin aktive junge Frau früher mit eigenen oder fremden Songs nachlegen würde.

Auf dem Erstling hatte Sophie Auster respektable Eigenkompositionen, aber auch Gedichte ihres Vaters und bedeutender französischer Lyriker wie Guillaume Apollinaire, Tristan Tzara und Paul Eluard interpretiert. Ganz so außergewöhnlich - oder auch extravagant-belesen - ist der Nachfolger «Dogs And Men» (Out Loud Music/Sony Red Distribution) zwar nicht geraten. Doch das in Brooklyn aufgenommene Album präsentiert eine spürbar gereifte Künstlerin mit herausragender Stimme - wobei tolles Aussehen und New-York-Glamour ihr sicher auch weiterhin nicht schaden werden.

Ob verspielter Pop («Little Bird», «A Dream About Jack»), ein moderner Rocksong wie «Bow The Man», die Jazz-Ballade «Leave Me Strange» oder bläsersatter Südstaaten-Blues («Our Mistake») - Sophie Auster hat stets die adäquaten Mittel. Ihre seit dem achten Lebensjahr geschulte Altstimme ist die Trumpfkarte einer feinen Singer/Songwriter-Platte, die sehr darauf hoffen lässt, dass die Wartezeit bis zum dritten Album kürzer ausfällt.

Wäre noch die Bedeutung des Albumtitels «Dogs And Men» zu klären. «Das Thema der Platte ist zweigeteilt», sagt die 28-Jährige. «Männer - das steht für Liebe und Herzschmerz, Hunde für die eher unwirkliche und träumerische Seite des Albums.» Aha. Hier hat dann wohl die ätherische Großdichter-Tochter gesprochen.

dpa