Ifo-Index legt leicht zu: Deutschland "Fels in der Brandung"

Die deutsche Wirtschaft bleibt laut Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn ein Fels in der weltwirtschaftlichen Brandung. Foto: Julian Stratenschulte
Die deutsche Wirtschaft bleibt laut Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn ein Fels in der weltwirtschaftlichen Brandung. Foto: Julian Stratenschulte

Deutschlands Manager bleiben trotz der Börsenkrise in China zuversichtlich. In der monatlichen Befragung durch das Ifo-Institut bewerteten sie die wirtschaftliche Lage ihrer Firmen sogar besser als zuvor. Im nächsten Monat könnte sich das Bild aber ändern. Die deutsche Wirtschaft lässt sich von den Turbulenzen an den Börsen in China und der Wachstumsschwäche in Schwellenländern bislang nicht erschüttern.

Der vielbeachtete Ifo-Geschäftsklimaindex legte im August leicht von 108 auf 108,3 Punkten zu und überraschte damit viele Konjunktur-experten, die einen Rückgang erwartet hatten. 

«Die deutsche Wirtschaft bleibt ein Fels in der weltwirtschaftlichen Brandung», sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn in München. Ihre aktuelle Lage bewerteten die rund 7000 befragten Firmen im Schnitt deutlich besser als noch im Vormonat. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate fielen nur geringfügig schlechter aus als im Juli. «Die deutschen Unternehmen lassen sich von der chinesischen Wirtschaftspolitik zumindest derzeit noch nicht verunsichern. Das freut mich, denn die Finanzmärkte übertreiben», sagte der Chefvolkswirt der KfW-Bank, Jörg Zeuner.

Allerdings spiegelt sich die jüngste Entwicklung an den Börsen noch nicht in dem Ifo-Index für August wider, da viele Unternehmen den Fragebogen schon in der ersten Monatshälfte ausfüllen und abschicken. Dieser zeitliche Verzug gilt als eine Schwachstelle des Ifo-Index, da aktuelle Entwicklungen somit oft erst im Folgemonat sichtbar werden.

Jeden Monat befragt das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung Firmen aller Branchen und Größenordnungen nach der Einschätzung ihrer aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen und ermittelt daraus den Ifo-Index. Er gilt als ein wichtiger Frühindikator für die Entwicklung der Wirtschaft, da er das Auf und Ab der Konjunktur seit Jahren recht zuverlässig abbildet.

Sowohl im Juli als auch im August hatten Experten mit einem Rückgang des Ifo-Index gerechnet: In beiden Monaten lagen sie daneben und wurden vom anhaltenden Optimismus in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft überrascht. Gründe dafür gibt es aus Sicht der KfW-Bank aber trotz aller Turbulenzen durchaus. «Deutschlands Wirtschaft profitiert eindeutig vom Euro, vom Ölpreis und von Wachstum in Europa», sagte KfW-Volkswirt Zeuner.

dpa