Bon Jovi: Nimmermüde vom Rockstar-Dasein?

Die Bon-Jovi-Maschine läuft wie geschmiert. Foto: Felipe Trueba
Die Bon-Jovi-Maschine läuft wie geschmiert. Foto: Felipe Trueba

Bon Jovi scheint das Leben im Studio und auf der Bühne nicht langweilig zu werden: Die US-Amerikaner veröffentlichen ihr 13. Studioalbum.

Es ist das erste ohne Gründungsmitglied und Gitarrist Sambora, dennoch bleiben sie sich treu. Wen wundert's? Warten müssen die Fans nie lange, bis sie wieder etwas von Bon Jovi hören. Was sind schon zweieinhalb Jahre in einer mehr als 30-jährigen Bandgeschichte?

Die US-amerikanischen Glam-Rocker haben mit «Burning Bridges» jetzt ihr 13. Album veröffentlicht. Das klingt ähnlich wie die Vorgänger - aber das hat sich schließlich bewährt.

Die Band präsentiert die neue Platte als «Fan-Album» und machte es vorab spannend: Nicht mal Journalisten durften vor dem Erscheinungstermin mehr als fünf Titel hören. Der Opener «A Teardrop To The Sea» startet mit sanften und dennoch verzerrten Gitarrenklängen und ist, was Kritiker so gerne «kitschig» an Bon Jovi (53) nennen: In der Strophe liegt viel Aufmerksamkeit auf Jon Bon Jovis Gesang, dann sorgen die lauter werdenden Gitarren zur Refrain-Zeile «You pick me up, I'm down on my knees» für emotionale Steigerung. «We Don't Run» - ein bereits ausgekoppelter Song des Albums - steigt im Kontrast zu seinem Titel mit dominanten Bassläufen und dynamischen Stampf-Schlagzeug schnell ein: Der mehrstimmig gesungene Refrain hat Hymnen-Charakter und Ohrwurm-Potenzial - «Eine Hymne in Bon-Jovi-Tradition», schreibt das amerikanische Branchenmagazin «Billboard». Balladig wird es dann in der Mitte der Platte: In «Blind Love» werden Gitarren gegen ein Piano ausgetauscht, vor dem inneren Augen sieht man schon die Kerzen flackern.

Ob ein Hit in «It's My Life»-Manier dabei ist? Eher nicht. Nach einem Dutzend Studioalben, zwei Greatest-Hits-Alben, mehr als 3000 Konzerten in 50 Ländern vor über 34 Millionen Fans - wie die Plattenfirma mitteilt - ist es ja aber auch kein Leichtes, die eigenen Erfolge zu übertreffen. Neu an dem 13. Studioalbum ist: Es ist das erste ohne Gründungsmitglied Richie Sambora. Der Gitarrist und Songwriter verließ die Band vor zwei Jahren aus persönlichen Gründen.

Wie gut ein Album am Ende tatsächlich ankommt, könne man erst ein Jahr nach Erscheinen realistisch einschätzen, sagte Frontmann Jon Bon Jovi zur Veröffentlichung des 2013er Albums «What About Now» der Deutschen Presse-Agentur. «Von jedem Album denkt man, dass es ein Meisterwerk ist - und dann kommen vielleicht Leute an und sagen: «Das ist Scheiße».»

Wieso die Band das neue Album ausgerechnet als «Fan-Album» bezeichnet, konnte auch die Plattenfirma nicht beantworten. Eine Auflösung der Band sollte jedenfalls nicht bevorstehen - zumindest wenn man den «Billboard»-Berichten glaubt, demzufolge die Musiker bereits an einem weiteren Album arbeiten. Für 2016.

dpa