ZDF hat Zschäpe-Film abgedreht

Lisa Wagner als Beate Zschäpe und Joachim Król als Kommissar Troller am Set für den Film «Letzte Ausfahrt Jena». Foto: Jannett Kartelmeyer/ZDF
Lisa Wagner als Beate Zschäpe und Joachim Król als Kommissar Troller am Set für den Film «Letzte Ausfahrt Jena». Foto: Jannett Kartelmeyer/ZDF

Seit mehr als zwei Jahren läuft der NSU-Prozess am Oberlandesgericht München. Ein Ende ist nicht absehbar. Das ZDF hat nun einen Film über Beate Zschäpe abgedreht - mit viel «Tatort»-Prominenz. Das ZDF hat ein Doku-Drama über Beate Zschäpe und die rechtsextreme Terrorzelle NSU abgedreht. Der Film trägt den Arbeitstitel «Letzte Ausfahrt Jena», wie das ZDF am Montag in Mainz mitteilte. Ein Ausstrahlungsdatum steht noch nicht fest.

Die aus Jena stammende Zschäpe, die sich seit mehr als zwei Jahren wegen des NSU-Terrors beim Oberlandesgericht München verantworten muss, wird gespielt von Lisa Wagner («Kommissarin Heller», «Tatort München»). Als Richter Manfred Götzl ist der Kieler «Tatort»-Kommissar Axel Milberg zu sehen, der kürzlich als Zuschauer im NSU-Prozess gesichtet wurde. Ex-«Tatort»-Kommissar Joachim Król spielt den ermittelnden Kriminalhauptkommissar. «Letzte Ausfahrt Jena» erzählt von Zschäpes Reise im Polizeikonvoi noch vor Prozessbeginn - von der Haftanstalt Köln nach Thüringen und zurück. Die Angeklagte, die sich selbst als «Oma-Kind» bezeichnete, sollte ihre kranke Großmutter und ihre Mutter noch einmal besuchen können.

Gedreht wurde nach Senderangaben entlang der Route Köln, 

Jena, Gera sowie in Berlin und Umgebung. Die Spielszenen des 

90-minütigen Dokudramas stützen sich unter anderem auf dokumentarisches Material und Protokolle 

von Prozessbeobachtern. Außerdem zeigt der Film Originalaufnahmen aus Archiven und Gespräche mit Angehörigen der Opfer.

Zschäpe ist nach dem Tod ihrer Freunde Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos die Hauptangeklagte im Münchner NSU-Prozess. Sie muss sich wegen der rassistisch motivierten Mordserie an türkisch- und griechischstämmigen Gewerbetreibenden, wegen des Mordes an der Heilbronner Polizistin Michèle Kiesewetter und wegen zweier Sprengstoffanschläge vor Gericht verantworten.

dpa