Flüchtlinge: DGB warnt vor Missbrauch als Billigarbeitskräfte

Eine Aussetzung des Mindestlohns für Flüchtlinge sei mit den Gewerkschaften nicht zu machen, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Foto: Lukas Schulze
Eine Aussetzung des Mindestlohns für Flüchtlinge sei mit den Gewerkschaften nicht zu machen, sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann. Foto: Lukas Schulze

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat die Arbeitgeber angesichts des Flüchtlingsdramas davor gewarnt, Menschen in finanzieller Notlage als billige Arbeitskräfte auszunutzen.

Eine Aussetzung des Mindestlohns für Flüchtlinge sei mit den Gewerkschaften nicht zu machen, betonte DGB-Chef Reiner Hoffmann am Donnerstag im Südwestrundfunk (SWR).

Vielmehr müssten diese Menschen «zu Bedingungen arbeiten können, die denen deutscher Arbeitnehmer entsprechen». Gesprächsbereit zeigte sich Hoffmann indes bei der Frage eines erleichterten Zugangs von Flüchtlingen zur Leiharbeit und damit zum Arbeitsmarkt.

Angesichts der anstehenden Integration Hunderttausender Flüchtlinge in den deutschen Arbeitsmarkt hatte auch die Gewerkschaft Verdi Unternehmen davor gewarnt, geltende Vorschriften zu unterlaufen.

Tarifliche und gesetzliche Mindestlöhne müssten eingehalten werden, sagte der für Politik und Planung zuständige Verdi-Bereichsleiter Michael Fischer der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Zudem dürften Flüchtlinge nicht mit Langzeitarbeitslosen gleichgestellt werden, die teilweise vom Mindestlohn ausgenommen sind.

dpa