Hits im wiedervereinigten Deutschland

Eine der großen Wendehymnen: «Wind Of Change» von den Scorpions. Foto: Daniel Naupold
Eine der großen Wendehymnen: «Wind Of Change» von den Scorpions. Foto: Daniel Naupold

25 Jahre Deutsche Einheit, 25 Jahre gemeinsame Musikgeschichte:

Die Chartermittler von GfK Entertainment haben zum 3. Oktober einen Überblick über die Popgeschichte von 1990 bis 2015 zusammengestellt - von Wende-Hymnen über die Trends der 90er und 2000er Jahre bis heute.

1991: «Wind Of Change» von den Scorpions war elf Wochen auf Platz eins. Neben internationalen Acts wie Phil Collins und Guns N'Roses machte Matthias Reim Schlagzeilen. Sein Lied «Verdammt ich lieb' dich» stand 16 Wochen auf Platz eins - so lange wie kein deutschsprachiges davor und danach. 

Übrigens: Der Wende-Hit «Looking For Freedom» von David Hasselhoff war 1989 acht Wochen Nummer eins. 1992 bis 1994: Eurodance-Boom mit Künstlern wie Dr. Alban, Rednex oder Whigfield. Beflügelt von der Loveparade wurde Techno immer beliebter. Die Party-Spezialisten von Scooter wurden zur erfolgreichsten deutschen Band in den Single-Charts der 90er.

90er: Boyband-Welle (mit Take That, Backstreet Boys, Caught In The Act, 'N Sync). Frischen Schwung brachten Hip-Hopper wie Die Fantastischen Vier oder die Girlgroup Tic Tac Toe. International startete Lou Bega 1999 mit dem Sommerhit «Mambo No. 5» durch.

2000er: Das Jahrzehnt war geprägt von TV-Formaten wie «Popstars», «Deutschland sucht den Superstar» und «Big Brother», deren Protagonisten immer wieder in den Charts landeten. Allein die No Angels waren zusammengerechnet 352 Wochen platziert. Auch Klingelton-Figuren landeten Hits, etwa «Schnuffel».

2010er: Noch bevor Lena 2010 den Eurovision Song Contest gewann, stellte sie einen Chart-Rekord auf: Als erste Künstlerin überhaupt stürmte sie mit drei Songs gleichzeitig in die Top 5. Videoplattformen wie YouTube fördern den Charterfolg etwa von «Gangnam Style» oder Social-Media-Stars wie Y-Titty.

2015: Deutschsprachige Musik - etwa Helene Fischer - ist so beliebt wie nie zuvor. Erstmalig war im Juni die komplette Top 10 der Album-Charts von deutschsprachigen Interpreten besetzt.

dpa