Großes Bild für kleine Rechner: Monitore am Notebook

Die einfachste Variante: Über eine Docking Station lässt sich das Notebook blitzschnell mit einem Monitor verbinden. Foto: Inga Kjer
Die einfachste Variante: Über eine Docking Station lässt sich das Notebook blitzschnell mit einem Monitor verbinden. Foto: Inga Kjer

DVI oder HDMI, DisplayPort oder VGA? Mit Adapter oder Docking Station? Wer einen Monitor an sein Notebook anschließen will, wird zunächst von einer Flut von Fachbegriffen erschlagen. In der Praxis ist die Verbindung der beiden Geräte aber relativ unkompliziert. Notebooks sind ein Begleiter in jeder Lebenslage. Nur für langes Arbeiten, Spielen und Surfen am Schreibtisch taugen sie nicht: Die kleinen Displays strapazieren die Augen, der starre Blickwinkel sorgt für Nacken- und Rückenschmerzen.

«Ein guter Monitor für den Alltag ist groß und flexibel einstellbar», sagt Jörg Feldmann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. «Ein Notebook ist das in der Regel nicht.» Die Experten der Bundesanstalt empfehlen daher, das Notebook an einen externen Monitor anzuschließen. Entweder direkt oder über eine sogenannte Docking Station. Die technischen Hürden sind dabei glücklicherweise niedrig: «Mit modernen Laptops mit HDMI- oder DisplayPort-Anschlüssen ist die Verbindung wirklich überhaupt kein Problem», sagt Myroslav Sykora, Analyst beim Marktforschungsinstitut IDC. Ein paar Punkte müssen Notebook-Nutzer bei der Verbindung zum Monitor aber doch beachten.

Die erste Frage ist immer die nach der Schnittstelle. Am einfachsten lassen sich Monitor und Notebook über Digitalverbindungen wie HDMI und DisplayPort koppeln. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass beide Geräte den gleichen Anschluss an Bord haben. Das ist nicht selbstverständlich: Viele Monitore haben zum Beispiel einen sogenannten DVI-Eingang, nur wenige Notebooks den passenden Ausgang.

Dieses Problem lässt sich aber leicht lösen: «Elektrisch sind die Signale von DVI und HDMI identisch, deshalb gibt es da sehr unkomplizierte Adapter», erklärt Sepp Reitberger von der Computerzeitschrift «Chip». Mehr als 20 Euro kosten die Kabel in der Regel nicht. Auch für andere Digitalanschlüsse gibt es solche Lösungen, selbst für Exoten wie Apples Thunderbolt-Anschluss.

Noch eleganter ist es, auf dem heimischen Schreibtisch eine Docking Station zu verwenden. Denn diese Geräte bieten in der Regel nicht nur eine Vielzahl von Schnittstellen, um andere Geräte wie Maus, Tastatur und Drucker mit einem Handgriff ans Notebook anzuschließen. Je nach Docking Station können Nutzer damit sogar zwei oder noch mehr Monitore mit einem Notebook verbinden. Am Rechner selbst ist das in der Regel nicht ohne weiteres möglich, selbst wenn es mehrere Anschlüsse für Displays gibt.

Wer andere Schnittstellen als HDMI und Co. verwendet, muss mit Einschränkungen leben: Noch weit verbreitet ist zum Beispiel der analoge VGA-Anschluss. «Den gibt es schon seit vielen Jahren», sagt Reitberger. «Heute ist das aber eigentlich nur noch eine Notlösung, falls es gar keine anderen Alternativen gibt.» Grund dafür ist vor allem die Bildqualität: Zumindest in Full-HD-Auflösung (1920 mal 1080 Pixel) müssen VGA-Nutzer in der Regel mit nervigem Flimmern oder sogenannten Geisterbildern leben.

Digitale Schnittstellen haben diese Probleme nicht, zumindest nicht in Full HD. Bei höheren Auflösungen stoßen sie aber auch an ihre Grenzen. Quad-HD- (2560 mal 1440 Pixel) oder Ultra-HD-Bilder (3840 mal 1920 Pixel) überträgt nicht jedes HDMI-Kabel. «Und auch die Notebooks können solche Auflösungen oft gar nicht liefern», warnt Reitberger. Er empfiehlt daher, vor dem Kauf eines hochauflösenden Monitors beim Fachhändler zu testen, ob er zum Notebook passt.

Schließlich gibt es noch USB-Monitore. Sie lassen sich gut mit einem weiteren Extradisplay kombinieren, das zum Beispiel über HDMI und VGA angeschlossen wird. Dafür müssen Nutzer aber mit anderen Einschränkungen leben: An einem USB-2.0-Anschluss ist die Geschwindigkeit der Datenübertragung arg begrenzt - ruckelfreie Videos gibt es damit auf keinen Fall. «USB 3.0 bietet deutlich mehr Datenrate, da gibt es diese Einschränkungen nicht», sagt Reitberger. «Allerdings gibt es auch noch keine erschwinglichen Monitore mit USB 3.0 für den Massenmarkt. Das könnte sich in Zukunft aber ändern.»

Einem halbwegs frischen Rechner mit aktuellen Betriebssystem sollte ein zweiter Monitor in der Regel keine Kopfschmerzen bereiten. Was auf dem Zusatzdisplay zu sehen ist, darf der Nutzer über die Funktionstasten oder die Systemsteuerung selbst entscheiden: So ist auf dem Notebook wahlweise gar nichts oder das gleiche Bild wie auf dem Monitor zu sehen. Wer will, kann den Monitor aber auch als zusätzliche Arbeits- und Ablagefläche nutzen. «Beliebt ist das vor allem bei der Grafik- und Videobearbeitung», sagt Reitberger. «Auf dem großen Monitor habe ich dann zum Beispiel das fertige Bild, auf dem kleinen Notebook meine Werkzeuge.»

dpa