Wirtschaft übernimmt Verantwortung für Flüchtlinge

Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) begrüßt die heute gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung unterzeichnete Vereinbarung zur schnelleren Integration von Flüchtlingen durch Ausbildung und Arbeit. Die bayerischen IHKs verpflichten sich gemeinsam mit den anderen Spitzenorganisationen der bayerischen Wirtschaft, 20.000 Flüchtlingen bis Ende 2016 einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz anzubieten. Bis Ende 2019 sollen 60.000 Neuankömmlinge erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden. „Diese Vereinbarung ist die richtige Antwort auf den großen Flüchtlingszustrom und ein Meilenstein in der Diskussion, ob und wie Integration gelingen kann“, sagte BIHK-Präsident Eberhard Sasse. Die Vereinbarung sei der Anfang eines bayerischen Integrationsmodells, an dem sich die Wirtschaft langfristig beteiligen will, so Sasse. „Mit dieser nachhaltigen Initiative werden wir Bayern stärken“, bekräftigt der BIHK-Präsident.

Die bayerischen IHKs stellen in einem ersten Schritt 3,2 Millionen Euro für vier Leuchtturmprojekte zur Verfügung. Dies sind: Sprachförderung für jugendliche Flüchtlinge, damit sie eine Ausbildung beginnen oder abschließen können; der Aufbau einer Kümmererstruktur, um Betrieben bei der sozialen Betreuung von Flüchtlingen in Ausbildung oder Arbeit zu helfen; die Entwicklung eines Kompetenztests zur raschen Feststellung von beruflichen Qualifikationen; sowie die nachhaltige Integration in den Arbeitsmarkt von Flüchtlingen über 25 Jahre mit IHK-Teilqualifikationen. So können Flüchtlinge arbeitsbegleitend Schritt für Schritt mit Qualifikationsmodulen zu einem Berufsabschluss geführt werden. Jedes einzelne Modul kann bereits als Qualifikationsnachweis am Arbeitsmarkt dienen. Die zwischen BIHK und Staatsregierung vereinbarten Projekte werden von den neun bayerischen IHKs flächendeckend im Freistaat umgesetzt.

ihk