DFB-Präsidiumssitzung: Weitere Fragen an Niersbach

In akuter Erklärungsnot: Wolfgang Niersbach. Foto: Arne Dedert
In akuter Erklärungsnot: Wolfgang Niersbach. Foto: Arne Dedert

Diesmal hat das DFB-Präsidium Fragen an Wolfgang Niersbach. Der Chef des Deutschen Fußball-Bundes kommt an diesem Freitag in Dortmund mit seinen Kollegen aus der Verbandsführung zusammen. Großes Thema: die WM 2006. Auf DFB-Präsident Wolfgang Niersbach kommen einen Tag nach seiner wenig überzeugenden Pressekonferenz in Frankfurt weitere unangenehme Fragen zu - diesmal von seinen Kollegen im Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes.

Das Gremium trifft sich heute in Dortmund, wo es am Abend eine Gala zur Eröffnung des Deutschen Fußballmuseums gibt. Nach den Medien wird nun das Führungsgremium des DFB von seinem Chef Aufklärung über die Vorgänge vor der WM 2006 verlangen. Erneut dürfte die ominöse Zahlung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an den Weltverband FIFA aus dem Jahr 2005 zur Sprache kommen. Am Donnerstag hatte Niersbach bei seinem öffentlichen Auftritt in Frankfurt kaum zur Aufklärung beitragen können, zumal die FIFA die Version des DFB-Präsidenten umgehend zurückwies. Niersbach hatte während seiner Pressekonferenz selbstkritisch eingeräumt, seine Präsidiumskollegen nicht frühzeitig informiert zu haben, seit er «auf Umwegen» im Juni von der Zahlung erfahren habe. Im DFB-Führungsgremium sitzen unter anderen Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball, der zudem Präsident von Borussia Dortmund ist, und Christian Seifert als Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung. Rauball und Seifert sind auch DFB-Vizepräsidenten.

In dem Treffen dürfte es auch um den Besuch von Niersbach beim damaligen OK-Chef Franz Beckenbauer am Dienstag gehen, über den Niersbach am Donnerstag erstmals berichtet hatte. Der frühere OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt stützte in einer Erklärung die Version, wonach Beckenbauer mit FIFA-Präsident Joseph Blatter einen Zuschuss in Höhe von 250 Millionen Franken ausgehandelt habe und dafür im Gegenzug zehn Millionen Franken oder umgerechnet 6,7 Millionen Euro an die Finanzkommission der FIFA fließen sollten. Der Weltverband dementierte dies umgehend. Niersbach konnte nicht erklären, warum für die Zahlung ein Darlehen beim früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus aufgenommen wurde.

dpa