Zeitumstellung erhöht Wildunfallgefahr

Auch Wildschweine orientieren sich an der Helligkeit und nicht an der Uhrzeit. Daher kann mit der Umstellung auf die Winterzeit das Risiko für Wildunfälle steigen. Foto: Patrick Pleul
Auch Wildschweine orientieren sich an der Helligkeit und nicht an der Uhrzeit. Daher kann mit der Umstellung auf die Winterzeit das Risiko für Wildunfälle steigen. Foto: Patrick Pleul

Durch die Zeitumstellung sind Autofahrer vermehrt in der Dämmerung unterwegs. Dadurch steigt das Risiko für Wildunfälle. Nicht nur bei Waldpassagen gilt Vorsicht - auch an Maisfeldern. Mit der Umstellung auf die Winterzeit (vom 24. auf den 25. Oktober) steigt das Risiko für Wildunfälle. Weil es eher dunkel wird, fahren viele Fahrer in der Dämmerung von der Arbeit nach Hause. Das Problem: Auch Wildtiere sind in dieser Zeit aktiv und kreuzen oft die Straßen.

«Wildtiere tragen keine Uhr», sagt Hilmar Freiherr von Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. 

Sie behalten ihren Rhythmus bei, da sie sich an der Helligkeit und nicht an der Uhrzeit orientieren. «Damit steigt die Gefahr, mit Wild zu kollidieren, stark an.» Besonders gefährlich seien Waldbereiche und Übergänge von Wald zu Feld, erläutert Münchhausen. «Auch entlang von Maisfeldern gilt es, langsam zu fahren.» Die sind häufig die letzten Nahrungsquellen auf den Agrarflächen und damit bei den Wildtieren beliebtes Terrain.

«Speziell unsere großen Säugetiere wie Rot-, Dam-, Schwarzwild und Rehe sind in der Dämmerung unterwegs», erklärt Münchhausen. Die Tiere kommen oft im Rudel daher. Kreuzt eines die Straße, gilt deshalb große Vorsicht. «Weitere können dann folgen», betont der Experte.

In den gefährdeten Gebieten sollten Autofahrer vorsichtig fahren und Wildwechselschilder ernst nehmen. Laub und Nässe auf den Straßen kann zudem den Bremsweg erhöhen. Springt ein Wildtier auf die Straße, bremst man kontrolliert und blendet sein Fernlicht ab.

Ist ein Aufprall nicht zu vermeiden, heißt es: Lenkrad festhalten und nicht ausweichen. «Bäume oder Kollisionen mit dem Gegenverkehr enden oft tragischer als ein Zusammenprall», sagt Münchhausen. Nachdem man die Unfallstelle abgesichert und die Polizei verständigt hat, widmet man sich dem Wildtier. Hat es den Unfall nicht überlebt, ziehen Fahrer es an die Straßenseite.

Ist es verletzt, sollte man es nicht anfassen, erklärt Münchhausen. Denn das Tier kann sich wehren und den Fahrer verletzen. «Sollte das verletzte Wild verschwunden sein, dann merkt man sich die Stelle, an der es weg ist.» Das hilft dem Jäger, es aufzuspüren und zu töten.

dpa